Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - D22
DOI: 10.1055/s-0030-1270005

AION als nichtarteriitische entzündliche Opitkusneuropathie? Falldemonstration

A Sturm 1, A Heinsohn 1, W Noske 1
  • 1Brandenburg – Augenabteilung Städtisches Klinikum

Es gibt bisher keine etablierte Therapie der nichtarteriitischen AION. Seit einer Publikation von Hayrehet al. (2009) über die Wirksamkeit der Prednisolonbehandlung gegenüber einer unbehandelten, nichtrandomisierten Vergleichsgruppe wird diese Therapie aber erneut diskutiert. Ein 63-jähriger Patient stellte sich mit einer Sehverschlechterung und einem allmählich nachzentral zunehmenden Gesichtsfeldausfall von unten vor. Wir erhoben den Befund einer typischen nichtarteriitischen AION. Anamnestisch hatte der Patient ca 1,5 Jahre zuvor eine nichtarteriitische AION am Partnerauge erlitten und bei Thrombophilie und offenem Foramen ovale eine Antikoagulation erhalten. Wir behandelten initial mit Prednisolon 1000mg und anschließend mit 75mg oral. Mit dem Beginn der Steroidbehandlung sistierte die Zunahme der GF-Einschränkung. Wegen eines Apoplexes wurde diese Therapie jedoch gestoppt. Kurz darauf kam es zu einer erneuten Sehverschlechterung mit Zunahme des Gesichtsfeldausfalles. Nach erneuter Prednisolongabe erholte sich der Visus und das Gesichtsfeld blieb stabil. Nach allmählicher Prednisolonreduktion kam es bei einer Dosis von 30mg zu einer erneuten Verschlechterung, die zu einer Erhöhung der Prednisolondosis führte. Seither schleichen wir die Prednisolondosis sehr langsam aus und es kam seither bis zu einer Dosisreduktionauf, zuletzt 25mg, zu keiner weiteren Verschlechterung. Der Verlauf dieses Falles legt eine cortisonsensitive Form der AION nahe, die wir nicht genau zuordnen können.