Hintergrund: In den 1980er Jahren wurde das UGH-Syndrom als Komplikation nach der Implantation von sulcusgestützten IOL oder Vorderkammerlinsen beschrieben. Aber auch nach geplanter Kapselsackfixation moderner Linsen kann das UGH-Syndrom beobachtet werden. Methoden/Ergebnisse: Es werden die Krankheitsverläufe von 12 Patienten vorgestellt, die nach IOL-Implantation in die Hinterkammer einen chronischen Vorderkammerreiz (n=3), ein Hyphäma (n=7), einen Tensioanstieg (n=8) oder lediglich eine Pigmentaussaat (n=2) hatten. Es zeigte sich eine Pigmentblattatrophie mit Pigmentdispersion. Sie wird primär durch den Kontakt der Iris mit der scharfen Kante der Optik oder Haptik der modernen Intraokularlinsen hervorgerufen. Nach der IOL-Revision konnte in 11 Fällen die Ursache behoben und weitere Rezidive konnten verhindert werden. In einem weiteren Fall einer Patientin mit oraler Antikoagulation kam es ohne Intervention zu keinem weiteren Rezidiv. Der Visus stieg durchschnittlich von 0,5 ± 0,3 auf 0,7 ± 0,2 an. Schlussfolgerung: Das UGH-Syndrom infolge einer Hinterkammerlinsenimplantation hat zumeist eine chronische mechanische Ursache durch ein Reiben der Iris an der IOL (chafing). Wird die Ursache rechtzeitig erkannt, so können durch einen gezielten Eingriff insbesondere der Visus und mögliche Spätkomplikationen günstig beeinflusst werden.