Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - V02
DOI: 10.1055/s-0030-1269985

IOL-Austausch von hydrophilen Acrylfaltlinsen aufgrund von postoperativen Eintrübungen

N Justiz 1, A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde

Hintergrund: Postoperative Eintrübungen von Intraokularlinsen (IOL) werden in der Literatur beschrieben. Sie sind Material- und Linsentyp-abhängig, können unterschiedlicher Genese sein und führen in seltenen Fällen aufgrund der Visusbeeinträchtigung zur Explantation. Methode: Wir berichten über 2 Patienten (64J., 78J.), die sich nach extern erfolgter Katarakt-Operation 1 Monat bzw. 8 Jahre postoperativ mit Sehverschlechterung vorstellten. Es zeigten sich komplett milchig-durchgetrübte IOL im Kapselsack. Der Visus lag bei 0,2 bzw. Lichtprojektion. Es erfolgte durch uns eine komplikationslose Explantation der IOL mit jeweils Austausch gegen eine Sulkus-fixierte IOL. Ergebnisse: Der postoperative Visus lag bei 0,2 (aufgrund von Netzhaut-Veränderungen) bzw. 0,6, subjektiv waren die Patienten beschwerdefrei. Die Untersuchung der explantierten Linsen ergab hydrophile Acrylfaltlinsen, die Eintrübungen stellten sich als Vakuolen-artige Strukturen dar. Schlussfolgerung: Hydrophile Acrylfaltlinsen können früh- und spät-postoperativ erhebliche Eintrübungen entwickeln, die aufgrund der Visusminderung zur Explantation führen. Ätiologisch sind vermutlich Vakuolen-artige Strukturen verantwortlich. Patienten sollten ggf. über diese Komplikationsmöglichkeit aufgeklärt werden.