Geburtshilfe Frauenheilkd 2010; 70 - FV17
DOI: 10.1055/s-0030-1269955

Mastektomie bei extrem großen Mammatumoren und Deckung mit Split-TRAM-Lappen

A Vesper 2, S Köhler 2, W Janni 1, C Nestle-Krämling 2
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf der Heinrich-Heine-Universität, Frauenklinik, Düsseldorf
  • 2Sana Kliniken Düsseldorf GmbH, Krankenhaus, Gerresheim, Klinik für Senologie

Einleitung:

Die Mastektomie bei extrem großen Mammakarzinomen oder Sarkomen der Brust wird nicht selten auch aus palliativer Sicht indiziert und stellt eine Herausforderung an die Möglichkeiten der Weichteildeckung. Der doppelt gestielte TRAM-Lappen bietet gute Voraussetzungen für eine suffiziente Deckung. Dabei ist aufgrund der Defektausdehnung die Teilung der Hautinsel im Sinne eines Split-TRAMs mit einer deutlich besseren Möglichkeit des Einpassens verbunden.

Methodik:

Wir operierten 4 Patientinnen mit ausgedehnten Mammatumoren, davon ein Mammakarzinomrezidiv nach Latissimusunterstützter BET, 2 Sarkome und 2 riesige Mammakarzinome. In 2 Fällen erfolgte eine Split-TRAM-Deckung mit Einpassen der beiden Hautinseln mit unterschiedlicher Rotation, in 1 Fall wurde nach beidseitiger Mastektomie ein doppelgestielter Lappen eingepasst, in 1 Fall reichte ein einstieliger TRAM.

Ergebnisse:

In allen 4 Fällen erfolgte eine in sano Resektion des Tumors, 1 Sarkompatientin mit multizentrischem beidseitigen Hämangiosarkomrezidiv ist seit 5 Jahren tumorfrei. Die Wundheilung verlief bei guter Lappenperfusion in allen Fällen ohne revisionsbedürftige Komplikationen.

Zusammenfassung:

Die Verwendung eines doppelt gestielten TRAM bietet eine hervorragende Möglichkeit zur Deckung größter Mastektomiedefekte. Bei breiten oder auch beidseitigen Defekten kann ein doppelt gestielter Lappen optimal platzierte werden. Die Aufteilung der Unterbauch-Hautinsel im Sinne eines Split-TRAMs ermöglicht aber ein defektadaptiertes Drehen und Einpassen der zwei TRAM-Lappen insbesondere bei weit nach kranial reichenden Defekten.