Laryngorhinootologie 2011; 90(3): 157-161
DOI: 10.1055/s-0030-1269849
varia

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Die Kostenabbildung der Septorhinoplastik im D-DRG System

Effects of D-DRG System on Hospital Financing on the Example of SeptorhinoplastyC. Bermüller1 , M. Schulz1
  • 1HNO Klinik, Uniklinik, Ulm
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Publication History

eingereicht 3. November 2010

akzeptiert 11. November 2010

Publication Date:
21 December 2010 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Durch die Einführung der DRGs (diagnosis related groups) 2004 werden Septorhinoplastiken, unabhängig vom Zugang, ob nur orthotop vorhandener Knorpel, Ohr- oder Rippenknorpel benötigt wird oder ob eine komplexe Fehlbildung (Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) oder posttraumatische Deformitäten behandelt werden, beim Erwachsenen mit der DRG D37B bewertet. Bei den Septumperforationsverschlüssen wird auch ohne Berücksichtigung des Aufwands entweder die DRG D 12 B oder die DRG D 38 Z erlöst. Ziel der Studie war es, an einem Zentrum für Rhinochirurgie den tatsächlichen Aufwand für die unterschiedlichen Krankheitsbilder zu untersuchen und zu quantifizieren, um danach beurteilen zu können, ob eine Unterteilung der DRG D 37 zur besseren Abbildung der Kosten notwendig erscheint.

Methoden: Alle Patienten, die von Januar 2006 bis Dezember 2009 an der HNO Klinik der Universität Ulm mit einer Septorhinoplastik/Septumperforationsverschluss versorgt wurden, wurden in die retrospektive Studie eingeschlossen. Untersucht wurden die Verweildauer, OP-Dauer, und der Materialverbrauch im OP.

Ergebnis: In den Jahren 2006–2009 wurden an der HNO Klinik in Ulm insgesamt 705 Septorhinoplastiken durchgeführt (124 Revisionen, 216 mit Ohr-, 35 mit Rippenknorpel). 66 Nasendeformitäten nach Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte wurden versorgt. 35 Septumperforationen wurden nur mit Brückenlappen verschlossen, 74 mit Ohrknorpel. Die OP Zeiten und der Materialverbrauch/die -kosten unterschieden sich statistisch signifikant.

Schlussfolgerung: Eine Neuordnung der DRG D 37 kann mit unterschiedlichem Zeitaufwand und Materialverbrauch für die einzelnen OP Typen begründet werden; um die Erlössituation für betroffene Kliniken zu verbessern, sollte die DRG D 37 neu unterteilt werden. Ein Vorschlag wird hierfür dargestellt. Am Beispiel der Septorhinoplastik kann gezeigt werden, dass gerade für Kliniken mit einem hohen Anteil komplexer OPs eine differenzierte Abbildung des Aufwandes für eine wirtschaftliche Leistungserbringung unabdingbar ist.

Abstract

Effects of D-DRG System on Hospital Financing on the Example of Septorhinoplasty

Introduction: Since the introduction of DRGs (diagnosis related groups) 2004, the septorhinoplasty, regardless whether an open or closed approach is chosen or whether orthotopic cartilage or autologous cartilage is required and whether a complex deformity (patients with cleft palate) or post-traumatic deformities are treated in the adult all procedures are valued the same. The aim of the study was to investigate at a center for rhino-surgery the real effort for the different diseases and to assess the necessarity of a new split in the DRG for septorhinoplasty.

Methods: Retrospective study of all patients, who were treated from January 2006 to December 2009 at the ENT Clinic of the University of Ulm with a septorhinoplasty/septal perforation closure in terms of duration of surgery and the material consumption.

Results: In the years 2006–2009 at the ENT Clinic in Ulm 705 septorhinoplasties were performed, 124 were revision surgeries, 216 with ear cartilage and 35 with rib cartilage. In 66 cases nasal deformities due to cleft palate was treated. The duration of surgery of the different septorhinoplasties differed statistically significant from each other, also the material consumption/material costs.

Conclusion: A re-organization of the DRG D 37 can be justified with varying surgery time and material consumption for each operation type. A proposal is presented.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. Christian Bermüller

HNO Klinik

Uniklinik

Frauensteige 12

89075 Ulm

Email: christian.bermueller@uniklinik-ulm.de

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