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DOI: 10.1055/s-0030-1269716
„Real life“ Vergleich der Peginterferon α2a versus α2b Kombinationstherapie der chronischen Hepatitis C Genotyp 1–4 Infektion
Obwohl die Kombinationstherapie der chronischen Hepatitis C Virus (HCV) Infektion mit pegyliertem Interferon und Ribavirin seit Jahren als Standardtherapie etabliert ist, sind erst seit Kurzem direkte Vergleichsstudien bezüglich Wirksamkeit der beiden verfügbaren pegylierten Interferone α2a und α2b durchgeführt worden. Die größte dieser Studien (McHutchison et al., NEJM 2009) zeigte keinen signifikanten Unterschied Ansprechrate oder Verträglichkeit beider Regime für die Genotyp 1 Infektion. Diese Ergebnisse sind jedoch durch nachfolgende kleinere Studien in Frage gestellt worden. Im Folgenden sind die "real life" Behandlungsergebnisse einer großen, monozentrischen, deutschen Kohorte von therapienaiven Patienten mit chronischer Hepatitis C-Infektion dargestellt. Es wurden insgesamt 518 nicht vorbehandelte, chronisch HCV infizierte Patienten (Genotyp 1–4), die in unserer Ambulanz mit Standardschemata an pegyliertem Interferon α2a (Gruppe A) oder pegyliertem Interferon α 2b (Gruppe B) jeweils in Kombination mit Ribavirin therapiert wurden, analysiert. Die Behandlung erfolgte für 48 (Genotyp 1 und 4) beziehungsweise 24 Wochen (Genotyp 2 und 3). Als Endpunkt der Studie wurde das Erreichen einer SVR als anhaltender Therapieerfolg (negative HCV-RNA 24 Wochen nach Therapieende) definiert. Insgesamt waren die SVR-Raten bei beiden Therapien vergleichbar (Gruppe A 200/328 (61%) / Gruppe B 112/190 (59%) p=ns). Auch in der Subanalyse der einzelnen Genotypen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (GT1: 79/147 (53,7%) vs. 47/88 (53,4%), GT2 29/40 (72,5%) vs. 13/18 (72,2%), GT3 77/117 (65,8%) vs. 49/76 (64,5%), GT 4 15/24 (62,5%) vs. 3/8 (37,5%) p=ns. Es konnten weder in EVR (early viral response), noch Relapseraten oder Nebenwirkungen signifikante Differenzen zwischen den beiden Therapieregimen beobachtet werden. Die Effizienz und das Sicherheitsprofil der Standardtherapien mit pegylierten Interferon α2a und α2b sind unter realen Behandlungsbedingungen vergleichbar.