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DOI: 10.1055/s-0030-1268848
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Nicht kleinzelliges Bronchlkarzinom - Adjuvante Chemotherapie verbessert Überleben
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. Januar 2011 (online)
Beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom kommen nur 20-25% der Tumoren für eine potenziell kurative Resektion infrage. Zahlreiche randomisierte Studien haben mittlerweile untersucht, ob eine adjuvante Chemotherapie hier Vorteile bietet. S. Burdett et al. haben eine Metaanalyse hierzu durchgeführt. Lancet 2010; 375: 1267-1277
Die Autoren wählten einen 2-geteilten Ansatz: In einer 1. Metaanalyse werteten sie Studien aus, die den Einfluss einer Chemotherapie zusätzlich zu einem chirurgischen Vorgehen untersuchten. In einer 2. Metaanalyse widmeten sie sich Arbeiten, die den Einfluss einer Chemotherapie zusätzlich zu Operation und Radiotherapie eruierten. Hierzu suchten sie in unterschiedlichen Datenbanken nach geeigneten Untersuchungen. Aufgenommen wurden randomisierte und kontrollierte Studien, die ab dem Stichtag 1. Januar 1965 mit der Randomisierung begonnen hatten. Zwischen Interventions- und Kontrollgruppen durften dabei keine weiteren therapeutischen Differenzen bestehen. Primärer Endpunkt der Analyse war das Gesamtüberleben, definiert als Zeit von der Randomisierung bis zum Tod aus jeglicher Ursache.
In die 1. Metaanalyse nahmen die Autoren 26 Studien mit insgesamt 8447 Patienten auf. Diese waren größtenteils Männer mit einem medianen Alter von 61 Jahren, die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 5,5 Jahre. Während dieser Zeit traten 3323 Todesfälle auf. Die Analyse zeigte einen Nutzen durch die Chemotherapie mit einem Risikoverhältnis von 0,86 und einer absoluten Verbesserung der 5-Jahres-Überlebensrate um 4 %, nämlich von 60 auf 64 %. In die 2. Metaanalyse (Chemotherapie zusätzlich zu Operation und Radiotherapie) gingen 12 Studien mit 2660 Patienten ein, die ebenfalls vorwiegend männlich waren und ein medianes Alter von 59 Jahren aufwiesen. In dieser Kohorte starben 1909 Teilnehmer. Auch hier zeigten sich Vorteile bei der Chemotherapie mit einem Risikoverhältnis von 0,8 und einem absoluten 5-Jahres-Überlebensvorteil, der ebenfalls 4 % betrug. Dabei war die Überlebensrate von 29 auf 33 % angestiegen. Auch bezüglich des rezidivfreien Überlebens zeigte sich in beiden Analysen ein Vorteil für die Chemotherapie. Die Art der Chemotherapie, weitere Studiencharakteristika oder Patientensubgruppen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis.
Patient mit Adenokarzinom der Lunge (Bild: Thieme Verlagsgruppe/Oliver Knieps).