Pneumologie 2010; 64 - A22
DOI: 10.1055/s-0030-1267763

Übergewicht und Ernährung unter dem Einfluss des gestörten Schlafes

K Jakobsen 1
  • 1Zahnärztliche Praxis Dr. Jakobsen, Schwalmstadt

Die Prävalenz für Übergewicht und Adipositas haben in den vergangenen Jahren zugenommen und werden voraussichtlich weiter ansteigen.

Die damit verbundenen Herz-Kreislauferkrankungen und der Altersdiabetis werden ebenfalls zunehmen und auch in früheren Lebensabschnitten auftreten.

Als Ursache für die positive Energiebilanz wir eine unvernünftige Freizeitgestaltung, familiäre Einflüsse, energiedichte Lebensmittel und Bildungs- und Informationsdefizite angesehen.

Von der Evolution wurde der Mensch als Energiekonservierungsphänotyp ausgebildet. Den Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten der Neuzeit sind unsere Erbanlagen nicht gewachsen und beantworten diese Veränderungen mit Übergewicht und ernährungsbedingten Krankheiten.

Für unsere Gene ist die Adipositas deshalb keine Krankheit sondern eine natürliche Reaktion auf eine chronisch positive Energiebilanz.

Neben rationalen Gründen für die Nahrungsaufnahmen beeinflussen viele periphere sensorische Einflüsse unser Sättigungsgefühl und regen unseren Appetit stark an.

Das Ergebnis ist eine übermäßige Nahrungsaufnahme.

Das daraus resultierende Übergewicht führt zu einer gestörten Wirkung unserer die Nahrungsaufnahme regulierenden Hormone Insulin, Leptin und Ghrelin.

Forschungsergebnisse von Punjabi, Hallschmidt, van Cauter und Licino klären die Zusammenhänge von Schlaf-Assoziierten Atemstörungen, Glukoseintoleranz, Insulinresistenz und gestörter Wirkung der Sättigungshormone Ghrelin und Leptin.

Die Arbeiten von Tremblay und Spiegel zeigen dass Schlafmangel und gestörter Schlaf die Nahrungsaufnahme fördern und auch die Qualität der aufgenommenen Nahrung beeinflussen.