Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1267556
Die Selektion von Augenhornhäuten für Keratoplastiken an der Mitteldeutschen Cornea-Bank Halle in den Jahren 2005 bis 2009
Hintergrund: Hornhautbanken dienen der Entnahme, Aufbereitung, Lagerung und Bereitstellung von Augenhornhäuten und damit der Deckung des Bedarfs an Spendermaterial für Keratoplastiken. In der 1998 gegründeten Mitteldeutschen Cornea-Bank Halle wurden in den Jahren 2005 bis 2009 2155 Hornhäute von 1085 Verstorbenen prozessiert und begutachtet. Methoden: Es werden die Ausschlusskriterien und deren Einfluss auf die Anzahl der zu einer Transplantation freigegebenen Hornhäute dargestellt. Sie setzen sich aus einem positiven serologischen Ergebnis, einer verminderten Zellzahldichte, einem positiven mikrobiologischen und pathologischen spaltlampenmikroskopischen Befund zusammen. Ergebnisse: Aus dem Corneapool wurden 1302 Gewebe (60%) für eine Transplantation freigegeben, 853 Hornhäute mussten infolge Qualitätsmangels von einer Transplantation ausgeschlossen werden; 618 Hornhäute (73%) bei verminderter Zellzahldichte, 93 Hornhäute (11%) bei positivem mikrobiologischen Befund, 57 Hornhäute (7%) bei pathologischem Spaltlampenbefund (alte Hornhautnarben, Hornhautulzera oder Verletzungen) und bei 40 Spendern (9%) infolge positivem oder nicht auswertbarem serologischen Ergebnis. Schlussfolgerungen: Die häufigste Ursache für einen Qualitätsmangel in den Jahren 2005 bis 2009 stellt mit ca. 75% eine verminderte Zellzahldichte dar. Dies soll bei der Spenderauswahl und der Qualitätssicherung beim Hornhaut-Banking Berücksichtigung finden.