Problemstellung: Die Computertomografie (Angio-CT) gilt als Goldstandard zum Nachweis zentraler Lungenembolien (LE). Der endobronchiale Ultraschall (EBUS) stellt hier eine mögliche Alternative in der Detektion von Embolien in den zentralen Pulmonalarterien dar. In dieser Studie wurde die diagnostische Wertigkeit beider Methoden miteinander verglichen.
Patienten und Methode: 102 konsekutive Patienten mit Verdacht auf eine LE wurden in dieser prospektiven Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde eine EBUS-Untersuchung, gefolgt von einer Angio-CT (innerhalb von 24h) zum Nachweis zentraler LE durchgeführt. Die Untersucher waren gegenüber dem jeweiligen anderen Verfahren verblindet.
Ergebnisse: Bei allen Patienten konnten sowohl die EBUS-Untersuchungen als auch die Angio-CT komplikationslos durchgeführt werden. Übereinstimmend zeigten sich in der Angio-CT und der EBUS-Angiografie bei 49 Patienten zentrale LE. Bei durchschnittlich 2,4 Embolien pro Patient entdeckte die EBUS-Angiografie 115 von 120 im Angio-CT festgestelltn Embolien, das entspricht einer Sensitivität von 95% und einer Spezifität von 100%. Bei 4 Patienten zeigte die EBUS-Angiografie zentrale LE, die im Angio-CT nicht erkannt wurden.
Schlussfolgerungen: Der EBUS stellt im Vergleich zur Angio-CT eine Alternative in der Diagnostik zentraler LE dar, insbesondere wenn Kontraindikationen für eine Angio-CT bestehen. Für eine Empfehlung zum Einsatz des EBUS als primäres Diagnostikum zentraler LE bedarf es jedoch weiterer prospektiver und multizentrischer Studien.
Literatur:
J. Aumiller, F.J.F. Herth, M. Krasnik, R. Eberhardt Endbronchial ultrasound for detecting central pulmonary emboli: A pilot study. Respiration 2009
Angio-CT - EBUS - Lungenembolie