RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1266965
Messung des reaktiven Anstiegs der Muskeldurchblutung nach isometrischer Belastung mittels Farbduplexsonografie
Problemstellung: Die vorliegende Studie soll klären, ob die Farbduplex-Sonografie geeignet ist, den zeitlichen Verlauf einer belastungsinduzierten Hyperämie der Mm. biceps brachii (BB) und quadriceps femoris (QF) nach isometrischer Kontraktion darzustellen.
Patienten und Methode: Es wurden jeweils 30 gesunde männliche Probanden (Alter: 18–50 Jahre) untersucht. Diese kontrahierten die beiden Muskeln in randomisierter Reihenfolge isometrisch mit Belastungsintensitäten von 10%, 20%, 30%, 40% und 50% der Maximalkraft über 15, 30 und 60 s (insgesamt 15 Belastungen pro Proband). In der Folge wurden mittels Farbduplex-Sonografie so lange alle 15 Sekunden Bilder der Muskeldurchblutung an definierter Stelle angefertigt, bis die zuvor dokumentierte Ruhedurchblutung des Muskels wieder erreicht war. Die Hyperämie wurde visuell anhand der sichtbar perfundierten Gefäße und planimetrisch anhand des Anteils farbiger Pixel innerhalb des Duplexfensters quantifiziert.
Ergebnisse: In der entspannten Muskulatur war Farbduplex-sonografisch keine Durchblutung darstellbar. Die Mittelwerte aller Probanden zeigen, dass die Intensität der reaktiven Hyperämie 15 s nach Belastung ein Maximum aufweist und dann im zeitlichen Verlauf abhängig von der Belastungsstufe kontinuierlich abfällt. Je größer die Intensität und die Dauer der Belastung, desto höher war das Maximum und desto länger dauerte die Phase der reaktiven Hyperämie an (r2 >0,81). Der Vergleich der Ergebnisse der beiden Muskeln zeigt, dass die sonografisch sichtbare Intensität der Perfusion in der Muskulatur der oberen Extremität höher ist. Im QF war die Hyperämie jedoch deutlich geringer ausgeprägt als im BB. Die visuellen und quantitativen Ergebnisse korrelierten gut (r2 >0,58).
Schlussfolgerungen: Die Duplex-Sonografie ist offensichtlich geeignet, eine reaktive muskuläre Hyperämie darzustellen. Sie ermöglicht sehr einfach Einblicke in die Physiologie der Muskelperfusion z.B., dass die Reaktion der Gefäße im QF auf vasoaktive Stimuli eindeutig weit weniger ausgeprägt ist im BB.
Duplex-Sonografie - Perfusion - Skelettmuskeln - isometrische Belastung