Ultraschall Med 2010; 31 - P18_03
DOI: 10.1055/s-0030-1266936

Beeinflusst die fetale Lage die Nackenfaltendicke im 2. Trimenon?

V Holschbach 1, C Lattrich 1, S Hottner 1, R Velte 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Regensburg

Problemstellung: Eine verdickte Nackenfalte ist ein Marker für das Down-Syndrom im 2. Trimenon. Es soll untersucht werden, ob der Wert der Nackenfaltenmessung im Rahmen des Zweittrimesterscreenings von der fetalen Lage (Schädellage vs. Beckenendlage) abhängt.

Patienten und Methode: Es wurden die Untersuchungsergebnisse bezüglich der Nackenfaltendicke (NF), des Kopfumfangs (HC) und des transcerebellären Durchmessers (TCD) von 1369 Zweittrimesterscreening-Untersuchungen bei Einlingen zwischen der 19. und 22. SSW analysiert. 770 Feten (Gruppe I) befanden sich zum Untersuchungszeitpunkt in Schädellage, 599 Feten (Gruppe 2) in Beckenendlage. Die Nackenfaltendicke wurde jeweils von der Außenseite der Haut zur Außenseite der Schädelkalotte gemessen. Alle Feten zeigten ein unauffälliges Outcome zum Zeitpunkt der Geburt. Die Untersuchungen wurden in den Jahren 2008 und 2009 an einem DEGUM III-Zentrum für Pränatalmedizin im Risikoschwangerenkollektiv durchgeführt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Nackenfaltendicke lag bei 4.3±0.6mm (range: 2.7–7.1mm) in Gruppe 1 und 4.4±0.6mm (range: 2.7–7.0mm) in Gruppe 2. Der zweiseitige t-Test ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Medianwerten beider Gruppen. Um Einflüsse des Gestationsalters und der fetalen Größe auszuschließen, wurden zusätzlich die Quotienten aus der Nackenfaltendicke und dem fetalen Kopfumfang bzw. dem Kleinhirntransversaldurchmesser gebildet. Auch hier zeigte der Vergleich der Schädellage- und Beckenendlage-Gruppe keinen signifikanten Unterschied.

Schlussfolgerungen: Gesunde Feten in Schädellage zeigen zum Zeitpunkt des Zweittrimesterscreenings eine vergleichbare Nackenfaltendicke wie Feten in Beckenendlage.