Hintergrund: Mit der 2007 durchgeführten Mitabeiterbefragung sollten Erkenntnisse über den Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit generiert werden, aus denen Maßnahmevorschläge für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) abgeleitet werden können. Material und Methoden: Der Online-Fragebogen umfasst u.a. SALSA-Skalenitems (Rimann & Udris 1997) zu Arbeitsbedingungen, psychomentalen/-sozialen Anforderungen/Ressourcen. Outcomes für Zusammenhangsanalysen sind Befindlichkeitsstörungen (Zerssen-Skala) und die subjektive Gesundheitseinschätzung der Befragten. Ergebnisse: 24% der 327 Befragten sind über 49 Jahre, 61% Frauen (Rücklauf 10%). Nichtwissenschaftliche Angestellte (mit 52% unterrepräsentiert) geben seltener belastende „äußere“ Arbeitsbedingungen und häufiger Beanspruchungen durch geringere organisationale Ressourcen an. Wissenschaftliche Angestellte (30%) sind eher durch qualitative und quantitative Arbeitsaufgaben überfordert. Ein belastendes Sozialklima durch (Kollegen und Vorgesetzte) ist bei verbeamteten Beschäftigten (17%, überwiegend höhere Dienst) am höchsten (alle Angaben p<0,05). Die Wahrnehmung sozialer Ressourcen im Arbeitsbereich unterscheidet sich nicht. Die Skalenreliabilität (Cronbach alpha 0,7.-0,9) der 17 Subskalen des SALSA-Konstukts entspricht der SALSA-Normstichprobe. Die Universitäts-Skalenmittelwerte sind in verschiedener Hinsicht besser, in anderer schlechter als die der Sub-Normstichprobe „Dienstleistungsbereich“ (n=955). 72% bezeichnen ihren Gesundheitszustand als gut/sehr gut; der Zerssen-Skalenmittelwert beträgt 3,2 +/- 0,4 (4=gar keine Befindlichkeitsstörungen). Beide Outcomes korrelieren bivariat mit allen Subskalen des SALSA-Konstrukts. Im multivariaten Regressionsmodell ist für eine bessere Gesundheitswahrnehmung ein höherer Tätigkeitsspielraum und höhere Qualifikationsanforderungen/Verantwortung, für eine schlechtere ein belastendes Vorgesetztenverhalten und eine Überforderung durch quantitative Arbeitsaufgaben prädiktiv. Bei Befindlichkeitsstörungen gilt dies für qualitative Arbeitsaufgaben und belastendes Vorgesetztenverhalten. Protektivfaktoren sind das Qualifikationspotential der Arbeitstätigkeit und persönliche Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes. Schlussfolgerungen: Online-Befragungen erreichen nicht den Ausschöpfungsgrad einer schriftlichen Befragung. Die Ergebnisse sind daher zwar mit Vorsicht zu betrachten. Sie bestätigen jedoch das bekannte Einflusspotential psychischer Beanspruchungen am Arbeitsplatz auf die Gesundheit. Es wird deutlich, dass BGM die entsprechenden Ressourcen auf Organisationsebene verstärkt in den Fokus nehmen sollte. Eine systematische Gefährdungsbeurteilung ist dabei eine unerlässliche Methode zur Identifizierung von Problemthemen und -arbeitsbereichen und damit für zielgruppenangepasste Angebote. Stichworte: Gesundheitsberichterstattung im Setting; Hochschule; Belastungen