Psychother Psychosom Med Psychol 2010; 60(11): 415-416
DOI: 10.1055/s-0030-1265931
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Internet- und Zitierungsbestseller der PPmP

Internet and Citation Bestsellers of the PPmPElmar  Brähler1 , Bernhard  Strauß2
  • 1Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR
  • 2Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Jena
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Publication History

Publication Date:
11 November 2010 (online)

Immer mehr Leserinnen und Leser der PPmP greifen auf die Online-Version der Zeitschrift PPmP zurück. Neue Artikel sind schon längere Zeit vor der gedruckten Version unter „e-First” verfügbar. Der Verlag stellt im Netz auch Informationen über das Leseverhalten der Onlineartikel zur Verfügung (https://www.thieme-connect.de/ejournals/topten/ppmp).

Die am Stichtag 01.10.2010 am häufigsten gelesenen Artikel der letzten 12 Monate finden sich in [Tab. 1].

Tab. 1 Die 10 am häufigsten gelesenen Artikel der PPmP (10 / 2009–09 / 2010) und die Zahl ihrer Zitierungen im Web of Science. Rang Name Thema Jahr Zitierungen 1. Bengel et al. Krankheitsbewältigung 2003 13 2. Hinz u. Schwarz HADS 2001 102 3. Dirmaier et al. Depression 2010 1 4. Lindert et al. Migration 2008a 0 5. Teufel et al. Anorexia nervosa 2009 0 6. Reime u. Steiner Burn-Out 2001 1 7. Schumacher et al. SOC 2000 41 8. Herschbach Lebensqualität 2002 51 9. Philipsen et al. ADHS 2009 1 10. Geiser et al. SCL-90 2000 20

Zu den am meisten gelesenen Artikeln gehören zum einen ganz aktuelle Arbeiten (z. B. [1]), zum anderen Texte, die bereits zu Beginn des Jahrzehnts erschienen sind. Artikel vor 2000 tauchen in der Statistik nicht auf, weil es erst seither elektronische Artikel gibt.

Themen der oft gelesenen Arbeiten sind zum einen spezielle Testverfahren (SCL-90, HADS, SOC, FLZ-M), zum anderen spezifische, z. T. gerade „sehr moderne” Krankheitsbilder (Depression, Burn-Out, Anorexia nervosa, ADHS).

Die meistgelesene Arbeit befasst sich mit chronischen Erkrankungen, psychischen Belastungen und Krankheitsbewältigung [2]. Ein relativ neues Thema ist die Versorgung psychisch kranker Patienten mit Migrationshintergrund [3]. In [Tab. 1] ist auch die Zahl der Zitierungen im Web of Science angegeben (Stichtag 22.10.2010). Die „älteren” Arbeiten von Hinz u. Schwarz [4], Schumacher et al. [5] und Herschbach [6] gehören zu den 4 am häufigsten zitierten Arbeiten der PPmP seit 2000. Die Arbeiten von Bengel et al. [3], Reime u. Steiner [7] sowie Geiser et al. [8] wurden nicht so häufig zitiert ebenso [9] [10]. Dies kann zum einen daran liegen, dass nicht nur Wissenschaftler die PPmP lesen, sondern auch Praktiker [11]. Letztlich wissen wir aber nicht genau, wie unsere Leser zu den einzelnen Artikeln finden: geht es über Suchbegriffe, Autoren, werden spezifische Arbeiten angesteuert? Ginge es nach Aktualität, so müssten neuere Arbeiten sehr viel deutlicher an der Spitze liegen.

Um das Verhältnis von Zitierungen mit Internetlesegewohnheiten vergleichen zu können, sind in [Tab. 2] die schon häufig zitierten neueren Arbeiten der PPmP zusammengestellt.

Tab. 2 Schon häufig zitierte neuere Arbeiten der PPmP. Name Thema Jahr Zitationen 1. Lindert et al. Migration 2008b 7 Simson et al. Typ D 2008 7 Bandemer-Greulich et al. Schmerz 2008 7 4. Bailer et al. Studierende 2008 6 5. Kuwert et al. Kriegskinder 2008 5 Mösko et al. Migration 2008 5 7. Mueller et al. Kaufsucht 2009 5 Besier et al. BDI-II 2008 4

In dieser Kategorie haben sich andere Arbeiten in den Vordergrund geschoben als in [Tab. 1]. Auch hier taucht das Thema Migration prominent auf, was wohl an dem Schwerpunktheft aus dem Jahr 2008 liegt [12] [13]. Die Themen Kriegskindheit [14] und Kaufsucht [15] treten neu auf, das Thema der psychischen Störungen bei Studierenden [16] ist nach wie vor virulent. Diagnostisch ist Typ D von Interesse [17] und der relativ neue BDI-II [18]. Die Arbeit von Bandemer-Greulich et al. [19] zum klassischen Thema Schmerz ist ebenfalls bereits häufig zitiert worden.

Herausgeber und Verlag bemühen sich, den Wünschen und Interessen der Leser gerecht zu werden. Die betrachteten Zitierungen und Internetlesegewohnheiten sind für uns dafür Indikatoren. Sehr wichtig ist aber auch für uns, dass Sie uns schreiben, was Ihnen gefällt oder eher nicht gefällt, was Sie vermissen und was wir noch besser machen könnten.

Literatur

  • 1 Dirmaier J, Krattenmacher T, Watzke B, Koch U, Schulz H, Barghaan D. Evidenzbasierte Behandlungselemente in der Rehabilitation von Patienten mit Depression – Eine Literaturübersicht.  Psychother Psych Med. 2010;  60 83-97
  • 2 Bengel J, Beutel M, Broda M, Haag G, Härter M, Lucius-Hoene G, Muthny F A, Potreck-Rose F, Stegie R, Weis J. Chronische Erkrankungen, psychische Belastungen und Krankheitsbewältigung. Herausforderungen für eine psychosoziale Versorgung in der Medizin.  Psychother Psych Med. 2003;  53 83-93
  • 3 Lindert J, Priebe S, Penka S, Napo F, Schouler-Ocak M, Heinz A. Versorgung psychisch kranker Patienten mit Migrationshintergrund.  Psychother Psych Med. 2008a;  58 123-129
  • 4 Hinz A, Schwarz R. Angst und Depression in der Allgemeinbevölkerung. Eine Normierungsstudie zur Hospital Anxiety and Depression Scale.  Psychother Psych Med. 2001;  51 193-200
  • 5 Schumacher J, Wilz G, Gunzelmann T, Brähler E. Die Sense of Coherence Scale von Antonovsky.  Teststatistische Überprüfung in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe und Konstruktion einer Kurzskala Psychother Psych Med. 2000;  50 472-482
  • 6 Herschbach P. Das „Zufriedenheitsparadox” in der Lebensqualitätsforschung. Wovon hängt unser Wohlbefinden ab?.  Psychother Psych Med. 2002;  52 141-150
  • 7 Reime B, Steiner I. Ausgebrannt oder depressiv? Eine empirische Studie zur Konstruktvalidität von Burnout in Abgrenzung zur Depression.  Psychother Psych Med. 2001;  51 304-307
  • 8 Geiser F, Imbierowicz K, Schilling G, Conrad R, Liedtke R. Unterschiede zwischen Diagnosegruppen psychosomatischer Patienten in der Symptom-Checklist-90-R (SCL-90-R). Konsequenzen für den Gebrauch der SCL-90-R in der Verlaufsforschung.  Psychother Psych Med. 2000;  50 447-453
  • 9 Philipsen A, Elst L T, van Lesch K, Jans T, Warnke A. Wirksamkeit und Wirkmechanismen von Psychotherapie bei der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Erwachsenen.  Psychother Psych Med. 2009;  59 132-140
  • 10 Teufel M, Friederich H-C, Groß G, Schauenburg H, Herzog W, Zipfel S. Anorexia nervosa – Diagnostik und Therapie.  Psychother Psych Med. 2009;  59 454-466
  • 11 Brähler E, Strauß B. Evergreens und Newcomers: Zitationsklassiker und Zitationshits.  Psychother Psych Med. 2006;  56 457-459
  • 12 Lindert J, Brähler E, Wittig U, Mielck A, Priebe S. Depressivität, Angst und posttraumatische Belastungsstörung bei Arbeitsmigranten, Asylbewerbern und Flüchtlingen. Systematische Übersichtsarbeit zu Originalstudien.  Psychother Psych Med. 2008b;  58 109-122
  • 13 Mösko M, Schneider J, Koch U, Schulz H. Beeinflusst der türkische Migrationshintergrund das Behandlungsergebnis? Ergebnisse einer prospektiven Versorgungsstudie in der stationären Rehabilitation von Patienten mit psychischen / psychosomatischen Störungen.  Psychother Psych Med. 2008;  58 176-182
  • 14 Kuwert P, Spitzer C, Dudeck M, Vogel M, Freyberger H J, Ermann M. Psychische Beschwerden, interpersonale Probleme, Lebensqualität und Kohärenzgefühl bei ehemaligen deutschen Kriegskindern.  Psychother Psych Med. 2008;  58 257-263
  • 15 Mueller A, Mühlhans B, Silbermann A, Müller U, Mertens C, Horbach T, Mitchell J E, de Zwaan M. Pathologisches Kaufen und psychische Komorbidität.  Psychother Psych Med. 2009;  59 291-299
  • 16 Bailer J, Schwarz D, Witthöft M, Stubinger C, Rist F. Prävalenz psychischer Syndrome bei Studierenden einer deutschen Universität.  Psychother Psych Med. 2008;  58 423-429
  • 17 Simson U, Nawarotzky U, Porck W, Friese G, Schottenfeld-Naor Y, Hahn S, Scherbaum W A, Kruse J. Depression, Angst, Lebensqualität und Typ-D-Muster bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom in stationärer Behandlung.  Psychother Psych Med. 2008;  58 44-50
  • 18 Besier T, Goldbeck L, Keller F. Psychometrische Gütekriterien des Beck-Depressions-Inventars II (BDI-II) bei jugendpsychiatrischen Patienten.  Psychother Psych Med. 2008;  58 63-68
  • 19 Bandemer-Greulich U, Bosse B, Fikentscher E, Konzag T A, Bahrke U. Wirksamkeit psychologischer Interventionen auf die Schmerzverarbeitung innerhalb einer orthopädischen Rehabilitation von chronischen Rückenschmerzen.  Psychother Psych Med. 2008;  58 32-37

Prof. Dr. Elmar Brähler

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Philipp-Rosenthal-Straße 55

04103 Leipzig

Email: Elmar.Braehler@medizin.uni-leipzig.de