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DOI: 10.1055/s-0030-1265652
Stürze in der orthopädischen Anschlussrehabilitation
Fragestellung und Methodik: In der vorliegenden Studie werden Stürze von Patienten einer orthopädischen Rehaklinik mit hohem Anteil postoperativer Anschlussheilbehandlungen analysiert, die in ihrer motorischen Leistungsfähigkeit besonders beeinträchtigt sind und ein deutlich erhöhtes Risikopotential aufweisen. Ergebnisse: Von knapp 3000 Patienten, die im Rahmen einer Anschlussrehabilitation oder eines Heilverfahrens stationär behandelt wurden, erlitten 67 einen Sturz entsprechend einer Sturzhäufigkeit von ca. 2,2%. Es handelte sich dabei um 51 Frauen und 16Männer mit einem Durchschnittsalter von 72,9 Jahren und einem mittleren Barthelindex von 72,6. Über 80% der Stürze ereigneten sich in den Zimmern und auf Fluren, lediglich 20% während der Therapieanwendungen. Bei den lokomotorisch-intrinsischen Sturzmerkmalen standen mechanische Ursachen wie Einsinken und Luxation eines Implantates oder schmerzbedingter Verlust der muskulären Kontrolle im Vordergrund. Schlussfolgerung: Das Sturzrisikoprofil von AHB-Patienten wird entscheidend bestimmt von Gangstörungen, die mit Operation und Implantaten in Zusammenhang stehen. Diese spezifischen Risiken müssen sorgfältig analysiert zusammen mit den Ergebnissen der ärztlichen Untersuchung mit Beurteilung von Gang und Gleichgewicht in die Risikobewertung einfließen. Daneben ist auf eine weitestgehende Eliminierung extrinsischer, durch Umgebungsfaktoren verursachte Risiken zu achten, beispielsweise durch regelmäßige sicherheitstechnische Überprüfung der Patientenzimmer und der übrigen Einrichtung. Bei der Entwicklung allgemeiner Präventionsstrategien sind darüber hinaus einige wichtige biomechanische Aspekte insbesondere die Möglichkeiten der Energieabsorption des Körpers bei einem Sturz zu berücksichtigen.