Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P26
DOI: 10.1055/s-0030-1265380

Bildwandler-gezielte und CT-kontrollierte Blockade am Plexus Coelicus zur Therapie von Oberbauchschmerzen bei Pankreaskarzinom

J Blunk 1, J Scharf 2, J Benrath 1
  • 1Klinik für Anästhesie, Universitätsmedizin Mannheim, Schmerzzentrum, Mannheim, Germany
  • 2Abeilung für Neuroradiologie, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany

Fragestellung: Die Alkoholneurolyse am Plexus coeliacus ist eine effektive Methode der interventionellen Schmerztherapie zur Behandlung starker, medikamentös nur unzureichend behandelbarer Oberbauchschmerzen bei malignen Tumoren. Ziel dieser Studie war es, die Ausbreitung des Neurolytikums von durchleuchtungs-gezielt durchgeführten Blockaden anschließend im CT zu kontrollieren, um die Ausbreitung des Neurolytikums zu verifizieren.

Methoden: Bei zehn Patienten mit tumorbedingten Schmerzen des Oberbauches bei Pankreaskarzinom wurde eine Alkoholneurolyse durchleuchtung-gezielt durchgeführt und die Ausbreitung im Spiral-CT kontrolliert. Die jeweiligen Bilddokumente wurden hinsichtlich der Ausbreitung des Neurolytikums beurteilt. Die Effektivität der Blockade wurde anhand der NRS-Werte (0 „kein Schmerz“, 10 „maximal vorstellbarer Schmerz“) und des Schmerzmittelverbrauchs dokumentiert.

Ergebnis: Bei vier der zehn Patienten zeigte sich keine Ausbreitung im retrocruralen Raum (Übereinstimmung 100%), wohingegen der anterocrurale Raum immer erreicht wurde (Übereinstimmung 90%). Acht von zehn Patienten berichteten über eine deutliche Schmerzreduktion.

Schlussfolgerung: Eine korrekte Platzierung des Neurolytikums allein mit der Durchleuchtungs-gezielten Blockade ist möglich. Die Vorteile dieser Blockadetechnik am Plexus coeliacus ist dessen allgemeinen Verfügbarkeit, sowie der niedrigere Aufwand an Personal, Zeit und Kosten. Die CT-gestützte Blockade ist zwar aufwändiger, ist jedoch das sicherere Verfahren, da Gefäß- und Organverletzungen vermieden werden können. Zusätzlich kann das CT-gezielte Verfahren Veränderungen der Anatomie postoperativ, nach einer Radiochemotherapie, sowie durch lokales Tumorwachstum sichtbar machen.