Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1264994
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Innovatives Konzept der synthetischen Letalität – PARP-Inhibitoren zur Behandlung von Tumoren mit defekter DNS-Reparatur
Publication History
Publication Date:
13 August 2010 (online)
Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Inhibitoren der Poly (ADP-Ribose) Polymerase (PARP) zur Behandlung von hereditären Mamma- und Ovarialkarzinomen eingesetzt werden können. Das molekularbiologische Ziel dieses Behandlungsansatzes ist die DNS-Reparatur, die insbesondere bei Trägern von BRCA1- und BRCA2-Mutationen defekt ist. Die Hemmung der Reparatur von DNS-Einzelstrangbrüchen durch PARP-Inhibitoren führt zur Ausbildung von DNS-Doppelstrangbrüchen, die bei genetisch bedingten DNS-Reparaturdefekten nicht mehr ausreichend repariert werden und somit zum Zelltod führen. Zugrunde liegt das Konzept der "synthetischen Zytotoxizität". Dieses nutzt die Vulnerabilität von Tumorzellen, die einen Mechanismus der DNS-Reparatur verloren haben, dadurch aus, dass auch der verbleibende Reparaturweg gehemmt wird [1]. Einige PARP-Inhibitoren können eine Wachstumshemmung und Zelltod auch bei sporadischen Tumoren, d. h. in Abwesenheit von BRCA1- und BRCA2-Mutationen, induzieren [2, 3]. V. Heinemann
Korrespondierender Autor
Prof. Dr. med. Volker Heinemann
Medizinische Klinik und Poliklinik III
Ludwig-Maximilians-Universität München
Campus Klinikum Großhadern,
Marchioninistr. 15
81377 München
Phone: +49-89-7095-2208
Fax: +49-89-7095-2257
Email: Volker.Heinemann@med.uni-muenchen.de