Rofo 2010; 182 - A5
DOI: 10.1055/s-0030-1264137

Chordom der oberen Halswirbelsäule als seltene Ursache einer cervicalen Schwellung

VI Teusch 1, B Kammer 1, E Coppenrath 1, K Schneider 1
  • 1Dr. von Haunersches Kinderspital, München

Einleitung: Schwellungen am Hals sind häufige Erkrankungen, die der kinderradiologischen Abklärung bedürfen. Als seltene Differenzialdiagnose stellen wir einen 8-jährigen Patienten mit einem cervicalen Chordom vor. Dieser hatte eine sichtbare, progrediente Schwellung an der rechten Halsseite.

Methode: Sonographisch zeigte sich eine echoarme, solide Raumforderung am Kieferwinkel mit einem Ausläufer nach dorsal, im MRT ein scharf begrenzter, in T1 hypo-, in T2 hyperintenser Tumor, der das rechte Neuroforamen C 2/3 aufweitete ohne Kontakt zum Myelon. Nach Kontrastmittelgabe reicherte dieser gering an.

Ergebnis: Bei Verdacht auf einen Nervenscheidentumor erfolgte die chirurgische Biopsie mit dem Befund eines Chordoms. Chordome entstehen embryologisch aus der Chorda dorsalis an beiden Enden der Wirbelsäule.

Schlussfolgerung: Ein Chordom im Bereich der Halswirbelsäule beim Kind ist eine Rarität, sollte aber bei schlecht perfundierten Raumforderungen mit Beziehung zu den Neuroforamina differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden.