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DOI: 10.1055/s-0030-1264106
Mesenteriale Ischämie infolge einer isolierten Thrombose der Vena mesenterica superior
Einleitung: Mesenteriale Ischämien werden zu ca. 15% durch akute Thrombosen der Vena mesenterica superior (Vms) verursacht. Die Prognose ist aufgrund der wenig charakteristischen Symptomatik schlecht. Die kontrastmittelverstärkte CT gilt mit einer Sensibilität von 90% derzeit als Gold-Standard in der Diagnostik.
Patient/Methode: Eine 76-jährige Patientin wurde aus einer Reha-Einrichtung mit seit 48 Stunden zunehmenden abdominellen Beschwerden und Stuhlverhalt einge-wiesen. Dort befand sie sich wegen eines Infarktes im Versorgungsgebiet der A. cerebri media rechts und konsekutiver Hemiparese links. Neben der abdominellen Symptomatik bestand eine kardio-respiratorische Globalinsuffizienz sowie eine arterielle Hypertonie. Medikamentös wurde die Patientin mit 1 x täglich 100mg ASS behandelt.
Ergebnisse: Die klin. Untersuchung ergab eine geringe Abwehr-spannung und ein Meteorismus. Darmgeräusche waren vorhanden. In der Rö.-Abdomen-Übersichtsaufnahme zeigten sich eine Magendilatation und eine dilatierte Dünndarmschlinge im linken Mittel- und Unterbauch. Neben einer Leuko-zytose und einer CRP-Erhöhung waren die D-Dimere erhöht und die Thrombinzeit verlängert. Lactat war nicht erhöht. In der CT des Abdomens zeigte sich eine vollständige Thrombosierung der Vms mit Thrombusspitze an der Einmündung in die Portalvene. Korrespondierend zur Rö.-Aufnahme fand sich eine dilatierte, wandverdickte Dünndarmschlinge, die im Vergleich zu den anderen Schlingen keine Kontrastmittelanreicherungen aufwies und einzelne kleine intramurale Lufteinschlüsse in der Wand im Sinne einer Pneumatosis intestinii. Es bestand die Indikation zur Not-OP. Intraoperativ fand sich eine Gangrän des Ileums und der Ileozökalregion. Neben einer Thrombektomie der Vms wurde eine Ileozökal- und Ileumsegmentresektion en bloc ausgeführt. Die erweiterte Gerinnungsanalyse blieb unauffällig. Bei der Second look-OP nach 24 Stunden zeigten sich regelrechte Verhältnisse.
Fazit: Die solitäre Thrombose der Vms gilt als eher seltener Befund mit einer ungünstigen Prognose. Sie bedarf neben einer klaren Behandlungsstrategie einer gewissenhaften Gerinnungsanalyse. Entscheidend ist bei dieser Erkrankung die frühe Diagnosestellung. Die CT mit i.v.-Kontrastmittel kann die venöse mesenteriale Thrombose sicher nachweisen.