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DOI: 10.1055/s-0030-1264087
Begleitende Qualitätssicherung der Einführung neuer minimal-invasiver Techniken (NOS, NOTES, Single-Port) in einem Gesundheitskonzern
In der Minimal-Invasiven Chirurgie besteht der Trend zu einer weiteren Reduzierung/Minimierung der Zugangswege. Beispiele hierfür sind NOTES, NOS und auch die Single-Port-Eingriffe. Bei der verantwortungsvollen Einführung dieser Techniken in den Alltag kommt neben dem vorbereitenden Simulationstraining auch der Qualitätssicherung der Einführung in den klinischen Alltag eine besondere Bedeutung zu.
Ziele: Qualitätsgesicherte Einführung neuer Minimal-invasiver Techniken in einem Gesundheitskonzern.
Methode: Seit April 2009 werden alle NOS, NOTES und Single Port Eingriffe der chirurgischen Abteilungen eines großen deutchen Gesundheitskonzerns in einem zentralen Register erfasst. Erhoben werden operative Daten inklusive Technik, Komplikationen, Letalität und die Schmerzintensität (VAS).
Ergebnisse: Von 04/2009 bis 03/2010 wurden von 10 operativen Abteilungen (Chirurgie, Urologie, HNO) 130 Operationen durchgeführt. Die Fallzahl je Abteilung reicht von 1 bis 54. Zielorgan war bei 87 Pat. die Gallenblase, bei 25 die Appendix, bei 7 die Schilddrüse, bei 6 die Niere, bei 3 der Magen und eine diagnostische Laparoskopie. Die meisten Eingriffe erfolgten als Single Port (76) gefolgt von transvaginalen Eingriffen (37). Die mittlere OP-Zeit betrug 88 (±63) Min. In 7 Patienten wurde auf die offene Technik konvertiert, in einem Patienten auf die konventionelle Laparoskopie. Die Konversionsrate schwankt je nach Abteilung, Technik und Zielorgan zwischen 0 und 50%. Insgesamt traten 8 postoperative Komplikationen auf (Wunde: 4; Choledocholoithiasis: 2; Lungenödem:1; Netzhämatom:1), wobei ein Patient relaparoskopiert wurde. Die Schmerzintensität (VAS) lag im Mittel an Tag 1 bei 1,65, Tag 2 bei 1,25; Tag 3 bei 0,69. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 4 Tage.
Schlussfolgerung: Bisher wurden bei der Einführung der neuen MIC-Techniken in einem Gesundheitskonzern keine Häufungen von Problemen festgestellt, sodass dieser Weg weiter verfolgt wird. Die sehr unterschiedlichen Konversionsraten sind auf die unterschiedlichen Zugänge und Organe zurückzuführen.