Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1264085
Technische Herausforderung der transvaginalen laparoskopisch assistierten Sigmaresektion (Hybrid-NOTES) – erste Erfahrungen
Einleitung: Die laparoskopische Sigmaresektion gilt als Standardoperation für die Sigmadivertikulose/itis. Die Bergung des Kolons erfolgt über eine Inzision in der Bauchwand. Dies kann zu postoperativen Komplikationen wie beispielsweise Wundinfektion oder Narbenhernie führen. Mit der transvaginalen Bergung und Resektion bietet sich eine Chance, diesen Eingriff weiter zu minimalisieren und oben genannte Komplikationen zu verhindern (Hybrid-NOTES).
Methode: Bei der transvaginalen laparoskopisch assistierten Sigmaresektion wird die Präparation des Colon sigmoideum über 3–4 transabdominelle Trokare (1x Optik, 2–3 Halte- und Präpärationsinstrumente) durchgeführt. Dabei muss i.d.R. aus Mobilitätsgründen das gesamte linke Kolon einschließlich der linken Flexur abgelöst werden. Über einen transvaginalen Zugang wird der Linearcutter eingeführt, der Kolonabschnitt geborgen und reseziert. Im Scheideneingang wird die Gegendruckplatte im zuführenden Kolon eingenäht. Nach Reposition nach intraperitoneal und Verschluss des vaginalen Zuganges im hinteren Scheidengewölbe wird die End-zu-End-Anastomose transrektal maschinell durchgeführt.
Ergebnisse: Die laparoskopisch assistierte transvaginale Sigmaresektion wurde bei 14 Patientinnen durchgeführt. Eine Konversion zur Bergung des Kolons über eine Bauchdeckeninzision oder offene Resektion mittels Laparotomie erfolgte nicht. Die mittlere Operationszeit lag bei 146 Minuten (105–214 Minuten). 3,7 Trokare wurden im Schnitt transabdominell benötigt. Der mittlere BMI lag bei 26 (16–47). Eine fistelförmige Anastomoseninsuffizienz erforderte eine mittlerweile zurückverlagerte Ileostomaanlage und lokale endoskopische Fibrinklebung.
Zusammenfassung: Die laparoskopisch assistierte transvaginale Sigmaresektion ist gut durchführbar und kann das chirurgische Repertoire erweitern. Allerdings muss für die Zugangsminimierung die Präparation intraabdominell erweitert werden. Die Diskussion um diese technische Herausforderungen (z.B. erweiterte Mobilisierung, transvaginale Bergung) wird durch die Vorstellung unserer Erfahrung an einem relativ großen Krankengut weitergeführt.