Z Gastroenterol 2010; 48 - P626
DOI: 10.1055/s-0030-1264065

Die Mini-Laparoskopie als diagnostisches Instrument beim Staging gastrointestinaler Tumore

M Damm 1, F Krause 2, K Wehrmann 1, T Kayser 1, T Schiedeck 3, N Schwella 1, K Caca 1
  • 1Med. Klinik I, Klinkum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany
  • 2Klinik für Neurologie, Klinkum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany
  • 3Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany

Einleitung: In der konventionellen Bildgebung können eine Peritonealkarzinose und/oder kleine Lebermetastasen teilweise nicht erkannt werden. In einer retrospektiven Analyse wurden die Ergebnisse der Mini-Laparoskopie bei Patienten mit gastrointestinalen Tumoren im Rahmen des Staging untersucht. Ziele der Untersuchungen waren, mittels der Mini-Laparoskopie eine Peritonealkarzinose und/oder Lebermetastasen vor einem operativen Eingriff auszuschließen bzw. zu verifizieren.

Patienten und Methodik: Von November 2005 bis Dezember 2008 wurde bei 132 Patienten (Magen-Ca.: n=44, Pankreas-Ca.: n=43, Papillen-Ca.: n=11, Gallengangs-Ca.: n=8, Ösophagus-Adeno-Ca.: n=8, Gallenblasen-Ca.: n=6, Klatskintumor: n=6 und sonstige Tumore: n=6) eine Mini-Laparoskopie durchgeführt. Der Befund der Mini-Laparoskopie wurde als positiv bewertet bei makroskopischem und histologischem Nachweis einer Peritionealkarzinose und/oder von Lebermetastasen.

Insgesamt konnten 93 Patienten (70,5%) einer Operation zugeführt werden (kurativ: n=70, intraoperativ irresektabel/palliativ: n=23), 34 Patienten wurden nicht operiert und 5 Patienten in anderen Kliniken weiterbehandelt.

Ergebnisse: In 17 von 132 Fällen (12,9%) war die Mini-Laparoskopie makroskopisch auffällig mit histologischem Tumornachweis, in 11 von 132 Fällen (8,3%) konnte der makroskopisch suspekte Befund histologisch nicht bestätigt werden und bei 104 von 132 Patienten (78,8%) waren die Befunde laparoskopisch und histologisch negativ. Von den 17 histologisch positiven Fällen wurden 14 Patienten keiner Operation zugeführt. Von den 115 Patienten mit histologisch negativem Laparoskopiebefund wurden 93 Patienten operiert. In nur 11 der 93 Fälle (11,8%) zeigten sich intraoperativ eine Lebermetastasierung (n=4), eine Peritonealkarzinose (n=5) oder Lebermetastasen plus Peritonealkarzinose (n=2). In 88,2% der Patienten konnten die präoperativ erhobenen histologisch-negativen laparoskopischen Befunde auch intraoperativ bestätigt werden.

Schlussfolgerung: Die Mini-Laparoskopie kann bei einem Teil von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren eine okkulte abdominelle Metastasierung verifizieren und somit diesen Patienten in palliativer Situation ihrer Tumorerkrankung eine unnötige und belastende Operation/explorative Laparotomie ersparen.