Einleitung: Postoperative Arrosionsblutungen nach Pankreaseingriffen stellen eine lebensbedrohliche Situation dar. Die therapeutischen Möglichkeiten zur Blutungskontrolle sind in erster Linie die Relaparotomie oder die angiographische interventionelle Embolisation. Arrosionsblutungen aus der A. hepatica communis sind jedoch bei lokaler Peritonitis und Pankreatitis sehr schwer zu versorgen. Eine Rekonstruktion des fragilen Gefäßes ist erschwert.
Patienten u. Methoden: Wir berichten über die chirurgische Rekonstruktion der Gefäßversorgung der Leber bei Arrosionsblutung der A. hepatica nach Pankreaseingriffen (n=5, 2003–2009). Aufgrund der Gefäßverhältnisse bei Arrosion durch eine Pankreasfistel konnte die Rekonstruktion der hepatischen Gefäßversorgung durch einen „Lienalis Switch“ durchgeführt werden.
Ergebnis: In allen Fällen wurde eine totale Pankreatektomie und Splenektomie durchgeführt, wobei die A. lienalis milzhilusnah abgesetzt wurde, um eine lange Gefäßstrecke zu gewinnen. Es erfolgte eine termino-terminale Anastomose zwischen der A. lienalis und A. hepatica. Intraoperativ und im Verlauf zeigte sich eine gute Leberperfusion ohne erneute Blutungsepisoden. Postoperativ war die Leberfunktion gut. Die Insulineinstellung ist heutzutage gut zu bewerkstelligen.
Schlussfolgerung: Die Revascularisation der A. hepatica durch einen „A. lienalis switch“ stellt eine gute Alternative zu einem venösen Interponat oder zu einem alloplastischen Gefäßersatz in infiziertem Gebiet dar.