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DOI: 10.1055/s-0030-1263958
Langzeitergebnisse nach Argonplasmakoagulation (APC) von Dünndarmläsionen mittels Doppelballonenteroskopie (DBE) bei Patienten mit mittlerer GI-Blutung
Einleitung: Bisher ist die Effektivität der APC-Therapie von Dünndarmläsionen bei Patienten mit mittlerer GI-Blutung noch nicht bewiesen.
Ziel:Überprüfung der Effektivität der APC-Therapie von Dünndarmläsionen mittels Doppelballoenteroskopie bei Patienten mit mittlerer GI-Blutung im Langzeitverlauf.
Methode: Von Juni 2003 bis Dezember 2005, wurden bei 63 Patienten mit vermuteter oder gesicherter mittlerer GI-Blutung die APC-Therapie zur Behandlung von Dünndarmläsionen eingesetzt. Fünfzig Patienten konnten in dieser unizentrischen retrospektiven Analyse eingeschlossen werden. Verglichen wurden die Hämoglobinwerte, Bluttransfusionsbedarf und Rezidivblutungsrate vor und nach APC-Therapie..
Ergebnisse: Neunundzwanzig Patienten (58%) erhielten nur eine orale DBE, wohingegen bei 21 Patients (42%) eine orale und anale DBE durchgeführt wurde. Die häugfigste mit APC therapierte Blutungsquelle waren Angiodysplasien bei 44 Patienten (88%). Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit 55±7 Monaten stiegen die Hämoglobinwerte von durchschnittlich 7,6g/dL vor APC auf durchschnittlich 11,0g/dL nach APC relevant an. Der Bedarf an Bluttransfusionen reduzierte sich deutlich von 30 Patienten (60%) vor APC auf 8 Patienten (16%) nach APC-Therapie. Dennoch betrug die Rezidivblutungsrate 42% (21 Patienten), besonders die Patienten mit einem M. Osler waren von Rezidivblutungen betroffen (6/8 Pat., 75%). Schwere Komplikationen wie Perforationen oder Blutungen traten nicht auf.
Schlussfolgerungen: Blutungsquellen im Dünndarm können effektiv und sicher mittels APC unter Verwendung der DBE behandelt werden. Die Langzeitdaten konnten klar belegen, dass der Hämoglobinwert relevant nach APC-Therapie anstieg und der Transfusionsbedarf nach APC-Therapie deutlich rückläufig war. Die Rate der Rezidivblutungen sollte gesenkt werden, möglicherweise spielt hier die Intensivierung der Therapie bereits während des ersten Aufenthaltes eine Rolle.