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DOI: 10.1055/s-0030-1263936
Toluidinblau ist eine Alternative zu Methylenblau bei der Endozytoskopie
Einleitung: Die Endozytoskopie ist eine neue Methode zur hochauflösenden Beurteilung der Schleimhaut des GI-Traktes auf zellulärer Ebene. Für die Endozytoskopie muss die Schleimhaut jedoch zunächst mit Methylenblau gefärbt werden. Kürzlich publizierte Daten weisen auf mögliche DNA-Schädigungen durch Methylenblau hin. Toluidinblau ist ein vom BfArM zugelassener Farbstoff zur Vitalfärbung.
Ziele: Untersuchung der Effektivität einer Färbung mit Toluidinblau im Vergleich zu Methylenblau bei der Endozytoskopie.
Methodik: Patienten die sich zur Vorsorgekoloskopie vorstellten wurden prospektiv in diese Studie eingeschlossen. Anschließend wurde systematisch das intestinale Gewebe dieser Patienten jeweils mit Methylenblau (n=22) oder Toluidinblau (n=24) gefärbt. Nachfolgend erfolgte die endozytoskopische Diagnostik (XEC-120-U, Olympus, Tokio, Japan) und digitale Speicherung der Bilder. Die Beurteilung der endozytoskopischen Bilder erfolgte durch drei unabhängige Untersucher jeweils verblindet gegenüber dem klinisch-endoskopischen und histopathologischen Befund.
Ergebnis: Nach Anfärbung des intestinalen Gewebes mit Methylenblau konnte eine deutliche Visualisierung der Zellstrukturen einschließlich der Zellkerne und der Kern-Plasma Relation erzielt werden. Gleiche Ergebnisse wurden nach Anfärbung mit Toluidinblau erreicht. Die Beurteilung der endozytoskopischen Bilder wies keinen Unterschied zwischen den Färbungen mit den verschiedenen Farbstoffen auf.
Schlussfolgerung: Die Endozytoskopie mit Toluidinblau ermöglicht die gleiche Visualisierung der Zellstrukturen wie Methylenblau, ohne dessen Nebenwirkungspotential aufzuweisen. Damit stellt Toluidinblau eine gute Alternative als Vitalfarbstoff bei der Endozytoskopie dar.