Einleitung: Proteinaggregate sind charakteristisch für zahlreiche menschliche Erkrankungen. So werden Mallory-Denk-Körper (MDK) als zytoplasmatische Einschlusskörper bei Patienten mit alkoholischer und nicht-alkoholischer Steatohepatitis, aber auch bei Personen mit Adipositas permagna beobachtet. MDKs bestehen vorwiegend aus Keratin 8 und 18 und können im Mausmodell durch chronische Fütterung mit 3,5-Diethoxycarbonyl-1,4-Dihydrocollidin (DDC) induziert werden.
Ziele: Um den Einfluss von hochfettiger Diät auf MDK-Entstehung zu untersuchen, wurden C57BL/6Mäuse mit DDC und hochfettiger/normaler Diät behandelt. Kontrolltiere wurden mit korrespondierenden, DDC-freien Futtern behandelt.
Methodik: Der Grad der Leberschädigung wurde durch Bestimmung von Leberenzymen sowie durch morphometrische Analysen beurteilt. MDK-Bildung wurde in histologischen Schnitten mittels Immunofluoreszenz/-histochemie quantifiziert. Die Gen-/Proteinexpression wurde mit real time RT-PCR und Western Blotting analysiert.
Ergebnisse: Verglichen mit herkömmlicher DDC-Fütterung führte die Kombination von DDC und hochfettiger Diät zu (i) höherem Gewichtsverlust (ii) erhöhten Bilirubin- und Cholestaseparametern; (iii) verstärkter duktulärer Proliferation mit erhöhten Keratin 19-Spiegel (Cholangiozytenmarker) (iv) ausgeprägterer Bildung von großen MDKs (v) vermindertem Keratinabbau mit weniger „keratinfreien“ Hepatozyten.
Schlussfolgerung: Im Mausmodell der MDK-Bildung begünstigt die hochfettige Diät die Ausbildung von großen Proteinaggregaten und eine ausgeprägte Cholestase.