Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1263824
Diabetes mellitus erhöht die Morbidität und Mortalität bei Leberresektionen
In einer multivarianten Analyse wurde an 265 elektiven Leberresektionen der Einfluss verschiedener Risikofaktoren auf die postoperative Morbidität und Mortalität untersucht. 127 Parameter wurden bestimmt, die das postoperative Outcome beeinflussen. Dazu zählen demographische, diagnostische, therapeutische, laborchemische und operative Parameter. Nach erfolgter Leberresektion wurden die Fälle in 3 Gruppen unterteilt: 1. Resektionen ohne oder mit geringfügigen Komplikationen (Wundinfektionen, Pleuraergüsse) (n=224), 2. Resektionen mit schwerwiegenden Komplikationen (Leberinsuffizienz, Revisionen, Lungenembolie, Herzinfarkt) (n=23) und 3. Tod innerhalb von 30 Tagen (n=8).
Ergebnisse: Die verglichenen Gruppen ähnelten sich bezüglich der demographischen Daten, Diagnose und Operationgröße. In der univarianten Analyse waren Alter, Fibrose, ASA und Chronische obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) mit verschiedenen Komplikationen verbunden (Tabelle). Nur Diabetes mellitus und Zweiteingriffe zeigten in der multivarianten Analyse eine signifikant höhere Morbidität und Mortalität nach Leberresektionen.
Gruppe 1 (n=224) |
Gruppe 2 (n=23) |
Signifikanz |
Gruppe 3 (n=8) |
Signifikanz |
|
Alter (Jahre) |
58±13 |
64±10 |
p<0,05 |
66±11 |
n.s. |
Fibose/Zirrhose |
15,6% |
33,3% |
p<0,05 |
16,7% |
n.s. |
ASA |
39,5% |
40,7% |
n.s. |
83,3% |
p<0,05 |
COPD |
3,0% |
3,7% |
n.s. |
33,3% |
p=0,05 |
Diabetes mellitus |
14,3% |
21,7% |
p<0,05 |
66,7% |
p=0,005 |
Zweiteingriffe |
17,4% |
51,9% |
p<0,001 |
33,3% |
n.s. |
Schlussfolgerung: Diabetes mellitus ist ein unabhängiger und oft unterschätzter Risikofaktor für eine erhöhte postoperative Morbidität und Mortalität bei Leberresektionen.