Z Gastroenterol 2010; 48 - P345
DOI: 10.1055/s-0030-1263785

Fokale Minderverfettung der Leber bei Steatosis hepatis: Ein Marker für das metabolische Syndrom

W Kratzer 1, J Klaus 2, BO Boehm 1, MM Haenle 1
  • 1Uniklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany
  • 2Universität Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany

Einleitung, Ziele: Prävalenz, Lokalisation und mögliche Risikofaktoren einer fokalen Minderverfettung wurde bei Probanden mit einer sonographisch nachweisbaren Steatosis hepatis im Rahmen einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie prospektiv untersucht.

Methodik: Insgesamt wurden 1624 Probanden (n=906 Frauen; n=838Männer) sonographisch, laborchemisch und mittels Fragenbogen untersucht (Philips HDI 5000). Probanden mit einem Alkoholkonsum >40g/die bei Männern und >20g/die bei Frauen, mit einer chronischen Hepatitis B und C, erhöhten Transaminasen (AST, ALT) und Zustand nach Nephrektomie rechts, wurden aus der Auswertung ausgeschlossen.

Ergebnisse: Die Prävalenz einer fokalen Minderverfettung bei Steatosis hepatis Grad I betrug 25,6% für Männer und 13,0% für Frauen, bei einer Steatosis hepatis Grad II, 70,9% für Männer und 77,6% für Frauen. Die häufigste Lokalisation einer fokalen Minderverfettung war Segment IV der Leber. Die durchschnittliche Größe betrug 22,3mm (Range 7–84mm). Für die untersuchten Risikofaktoren „Alter“ (p=0,09) und „Zustand nach Cholezystektomie“ (p=0,09) konnte kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Männliches Geschlecht (p=0,02) und ein metabolisches Syndrom, Odds Ratio 2,1 95%-Ci (1,1–4,1) (p=0,02) konnten als Risikofaktoren chweis einer fokalen Minderverfettung bei Probanden mit einer Steabestätigt werden.

Schlussfolgerungen: Der sonographische Natosis hepatis ist mit einem erhöhten Risiko für ein metabolisches Syndrom vergesellschaftet und stellt somit ein einfaches diagnostisches Kriterium zur Selektion von Risikopatienten in der täglichen Routine dar.