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DOI: 10.1055/s-0030-1263779
Operation einer kongenitalen Choledochuszyste Typ Ic im Erwachsenenalter – als Videopräsentation
Wir präsentieren den Fall einer 24-jährigen Patientin mit einer symptomatischen zystischen Formation im Bereich des Leberhilus. Die Patientin wurde ursprünglich zu einer lap. Leberzystenentdeckelung in unser Leberzentrum überwiesen. Aufgrund der unklaren Lagebeziehung der Zyste erfolgte ein präoperatives MRT, welches überraschenderweise den Befund einer ca. 7cm messenden Choledochuszyste Typ Todani Ic ergab.

Abb.1: Choledochuszyste
Die Patientin wurde daraufhin offen operiert. Intraoperativ erfolgte nach Cholangiografie die Mobilisierung der Zyste und das Herauslösen des distalen, massiv-erweiterten Choledochus aus dem umgebenden Gewebe um den Pankreaskopf. Der Gallengang wurde schließlich im Bereich seiner Verjüngung auf wenige Millimeter Durchmesser unmittelbar vor Einmündung in den Pankreasgang abgesetzt. Nach Choledochusresektion und Cholezystektomie erfolgte schließlich die Anlage einer hohen biliodigestive Anastomose auf die Hepatikusgabel im Sinne einer Y-Roux-Rekonstruktion. Nach unkompliziertem postoperativem Verlauf konnte die Patientin am 9. p.o. Tag entlassen werden. Der Film zeigt alle relevanten Schritte der Operation. Die Aufnahmen wurden mit einer Overhead-Kamera in AVI-Qualität gemacht.
Kongenitale Choledochuszysten sind seltene Entitäten, die meist in der Kindheit diagnostiziert werden. Allerdings wird in bis zu 25% der Fälle die korrekte Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt. Die Pathogenese der Erkrankung ist unklar. Es besteht ein Potential zur malignen Entartung in 3–30% der Fälle. Die Therapie der Wahl ist die Resektion.