Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1263757
Rezidivierende obere Gastrointestinalblutung infolge Wanderung eines Coils in den Magen – ein Jahr nach Embolisation eines Milzarterienpseudoaneurysmas
Vorgestellt wird der Fall einer 47-jährigen Frau, welche nach einem Kreislaufkollaps mit einer chronischen Eisenmangelanämie (Hämoglobin 1,2mmol/l, Ferritin von 3µg/l) zur Diagnostik aufgenommen wurde.
Bei Aufnahme ist die Patientin vollorientiert, RR 90/60, HF 70/min. Sie gibt an, immer mal schwarzen Stuhlgang gehabt zu haben.
Die durchgeführten Endoskopien zeigten weder Blut noch Hämatin und auch keine Läsionen als stattgehabte Blutungsquelle, lediglich eine alte Mallory-Weiss-Läsion.
Anamnestisch erwähnenswert sind eine Hypermenorrhoe und ein schwerer Alkohol-abusus bis vor einem Jahr, hier schwere Pankreatitis mit Pseudozystenbildung (transpapilläre Drainage via ERP), Lienalvenenthrombose mit Ausbildung von Umgehungskreisläufen und Milzarterienpseudoaneurysmabildung mit stattgehabtem Coiling.
Während des stationären Aufenthalt kommt es zur Hämatemesis, die durchgeführte Notfallösophagogastroduodenoskopie zeigte frisches Blut und an der großen Kurva-tur zur Hinterwand des Magen die beginnende Migration eines Coils mit anhaftendem Blutkoagel.
Die durchgeführte CT bestätigte unsere Verdachtsdiagnose.
Nach durchgeführter Transfusion und intensivmedizinischer Überwachung erfolgt der elektive operative Eingriff (Resektion des Pseudoaneurysmas und Splenektomie).
[pic_04]
Wir beschreiben eine Spätkomplikation nach endovasculärer Embolisation eines Milzarterienpseudoaneurysmas durch Coiling mit rezidivierender Blutung und Ausbildung einer schweren chronischen Eisenmangelanämie. Die Pseudoaneurysmabildung ist eine seltene Komplikation der akuten (akut rezidivierenden) Pankreatitis.
In der Literatur finden sich nur zwei weitere Fälle, eine Migration eines Coils bei Magenkarzinom und eine asymptomatische Migration mit Coilpassage ins Rectum.
Literatur:
[1] Tessier DJ, Stone WM, Fowl RJ, et al. Clinical features and management of splenic artery aneurysms: Case series and cumulative review of literature. J Vasc Surg 2003;38:969–742. [2] Takahashi T, Shimada, Kobayashi N et al. Migration of steel-wire coils into the stomach after transcatheter arterial embolization for a bleeding splenic artery pseudoaneurysm: report of a case. Surg Today 2001;31:458–623. [3] Shah NA, Akingboye A, Haldipur N et a. Embolization coils migrating and being passed per rectum after embolization of a splenic artery pseudoaneurysm, “the migrating coil“: a case report. Cardiovasc Intervent Radiol 2007;30:1259–62