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DOI: 10.1055/s-0030-1263663
Ex vivo Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus humaner Kolonmukosa von Patienten mit Nahrunsmittelallergie (NMA), chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und einer Kontrollgruppe
Stickstoffmonoxid (NO) spielt eine Rolle als Mediator bei Entzündungsprozessen und Allergien.
Ziel dieser Untersuchung war es, zu prüfen, ob vital inkubiertes gastrointestinales Mukosagewebe eine direkte NO-Freisetzung ex vivo auf unspezifische und spezifische immunologische Stimuli zeigt und ob dabei krankheitsspezifische Unterschiede zwischen allergischen und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bestehen.
Es wurden hierzu Biopsien (n=156) aus dem unteren Gastrointestinaltrakt von 17 Patienten mit gesicherter gastrointestinal vermittelter Nahrungsmittelallergie, 5 Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung und 4 Kontrollpatienten untersucht. Zur NO-Detektion wurde eine NO-Sonde (WPI GmbH, Berlin, Germany) verwendet, die während der Mukosaoxygenation im Kulturmedium nach Stimulation des Gewebes mit unspezifischen Noxen (Ethanol 96%, LPS), mit Histamin (10–4–10–8M) und mit immunspezifischen Stimuli (anti-IgE, anti-IgG, bekannte Nahrungsmittelallergene) die unmittelbare NO-Produktion feststellte.
Während eine Stimulation der Colonmukosa mit Ca-Ionophor (A23187) und Ethanol in allen Gruppen (100%) zu einer signifikanten dosisabhängigen NO-Produktion führte, konnte keine signifikante Freisetzung von NO bei immunspezifischer Stimulation mit Allergenen, mit anti-IgE oder anti-IgG bei Kontrollen oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erreicht werden.
Während die anti-IgE-Stimulation zu einer signifikanten Histaminfreisetzung bei gastrointestinaler Allergie führte, konnte anti-IgE nur in 18% aller Patienten eine NO-Freisetzung induzieren, die nicht mit der endogenen Histaminfreisetzung korreliert war. Allerdings konnte exogen zugeführtes Histamin in der Allergiegruppe sekundär eine NO-Freisetzung triggern.
Diese Daten an lebenden humanen Darmbiopsien zeigen, dass unspezifische Calcium-abhängige und toxische Mechanismen zu einer schnellen unmittelbaren NO-Produktion als Ausdruck eines unspezifischen inflammatorischen Signals führen, während immunspezifische Stimuli einer komplexeren Regulation unterliegen und keine sofortige NO-Produktion induzieren.