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DOI: 10.1055/s-0030-1263592
Heidelbeerextrakte haben einen Einfluss auf das Wachstum kolorektaler Karzinome
Hintergrund: Das kolorektale Karzinom ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei ca. 70.000 pro Jahr. Allein in Deutschland versterben jährlich 31.000 Menschen am KRK. Bisherige Daten begründen den Verdacht, dass sekundäre Pflanzenstoffe eine mögliche Rolle in der Chemoprävention spielen. Ziel der vorliegenden Studie ist es zu untersuchen, ob Anthocyane (Heidelbeerextrakt) einen Einfluss auf die Tumorentstehung haben.
Methoden: Bei weiblichen Balb/c-Mäusen erfolgte die Induktion kolorektaler Karzinome mittels Azoxymethan-(AOM) (10mg/kg KG) und 3% Dextran Sodium Sulfat (DSS). Die Tiere erhielten dazu parallel entweder 10% Heidelbeerextrakt (n=10), 1% Heidelbeerextrakt (n=10) oder keine weiteren Zusatzstoffe (Kontrollgruppe) (n=10). Es erfolgte die Durchführung einer Koloskopie im Abstand von 4–6 Wochen zur Evaluation der Tumorgröße und -zahl. Weiterhin wurden bei der Koloskopie Biopsien für immunhistochemische und molekulare Analysen entnommen.
Ergebnisse: In der Gruppe, die mit 10% Heidelbeerextrakt gefüttert worden war, wurde eine geringere Tumorzahl sowie Tumorgröße dokumentiert. Zwischen der Kontrollgruppe und der Gruppe, die 1% Heidelbeerextrakt erhalten hatte, wurde kein wesentlicher Unterschied festgestellt.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung: Die ersten vorläufigen Ergebnisse lassen einen Einfluss von Anthocyanen auf das Wachstum kolorektaler Karzinome vermuten und deuten auf eine protektive Rolle von Anthocyanen in der Tumorgenese hin. Der genaue Pathomechanismus der Anthocyane muss jedoch noch weiter analysiert werden und ist aktuell Gegenstand unserer Forschung.