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DOI: 10.1055/s-0030-1263581
Diagnostische Treffsicherheit der Endosonografie (EUS) gesteuerten 19-G-Feinnadelaspiration (FNA) bei der Diagnose echoarmer oder echonormaler subepithelialer Läsionen (SEL) des Magens – Erste Ergebnisse einer prospektiven Multicenter Studie
Hintergrund: SEL des Magens sind seltene Tumoren, die meist als Zufallsbefund bei Ösophagogastroduodenoskopien (ÖGD) diagnostiziert werden. Die meisten SEL des Magens sind gutartiger Genese. SEL der 2. oder 4. EUS Schicht können jedoch gastrointestinale Stromatumoren (GIST) darstellen, die unabhängig von ihrer Größe ein Potential zur malignen Entartung besitzen. Deshalb ist die histologische Diagnosesicherung für das weitere Vorgehen essentiell.
Ziel: Die Anwendungsmöglichkeit und diagnostische Treffsicherheit der 19G-FNA bei der Diagnostik von SEL des Magens wurde prospektiv evaluiert.
Material und Methoden: Konsekutive Fälle mit SEL des Magens wurden über einen Zeitraum von 2 Jahren in 3 Krankenhäusern prospektiv eingeschlossen. Eine ÖGD und EUS wurde bei jedem Patienten mit der Intention einer möglichen 19G-FNA bei Läsionen >1cm durchgeführt. SEL <1cm, und solche bei denen alternative Methoden der Diagnostik gewählt wurden, wurden ebenfalls verlaufskontrolliert. Das Auftreten jeglicher Komplikationen wurde dokumentiert (Beobachtungszeit 1 Jahr).
Ergebnisse: 43 Patienten mit Verdacht auf SEL wurden bisher eingeschlossen. 6 wurden ausgeschlossen (intraepithelial, extramural oder Lipome). 8 weitere Läsionen waren <1cm und nur in einer solchen Läsion wurde eine FNA durchgeführt. FNA wurde insgesamt bei 22 Läsionen angestrebt. Die übrigen 7 Läsionen wurden mit Großzange biopsiert (kleine Läsionen, schwierige Position, Ulzeration), mittels EMR entfernt (Submukosa) oder primär chirurgisch versorgt (hochgradiger GIST Verdacht). Die 19G-FNA hatte eine diagnostische Treffsicherheit von 64% (1–6 Punktionen), anteilig 41% GIST, 18% Leiomyome und 5% Metastasen. Ki-67 war in 89% der GIST bestimmbar, jedoch nicht die Mitosenzahl. Komplikationen traten in 23% der FNA auf (5 Blutungen ohne Notwendigkeit einer Intervention und eine Infektion).
Schlussfolgerung: Die EUS gesteuerte 19G FNA kann nur in 51% aller gastralen SEL erfolgreich durchgeführt warden. Die übrigen SEL sind zu klein (<1cm), schwer zu punktieren oder werden primär chirurgisch versorgt. Die Treffsicherheit der 19G-FNA in unserer prospektiven Studie liegt bei 64% mit sehr guter Differenzierung zwischen GIST und Leiomyomen. Der Eingriff ist sicher, obwohl selbstlimitierende Blutungen häufig sind.