Z Gastroenterol 2010; 48 - P128
DOI: 10.1055/s-0030-1263572

Docetaxel-basierte Chemotherapie-Regime sind effektiv in der neoadjuvanten Therapie von Magenkarzinomen

J Bornschein 1, K Schuette 1, D Kuester 2, G Wieners 3, D Schubert 4, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany
  • 2Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Pathologie, Magdeburg, Germany
  • 3Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Magdeburg, Germany
  • 4Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany

Einleitung: Eine systemische Chemotherapie mit Taxan- und Platinderivaten in Kombination mit 5-FU hat sich als effektiv in der palliativen Therapie des Magenkarzinoms erwiesen. Bislang ist nicht geprüft, ob diese Kombinations-Regime auch in der neo-adjuvanten Situation effektiv und sicher sind.

Ziele: Wir berichten von unserer Pilotstudie des Einsatzes von Docetaxel-basierter Chemotherapie mit neoadjuvanter Intention bei 6 Patienten mit Magenkarzinom.

Methodik: Wir behandelten 6 Patienten mit Karzinomen entweder am ösophagogastralen Übergang (AEG) oder im Magenkorpus (4männlich, medianes Alter 67 Jahre; 51–72J). Alle Patienten zeigten sich initial in gutem Performancestatus ohne relevante Begleiterkrankungen, abgesehen von einem Patienten mit koronarer Herzerkankung (NYHA II Herzinsuffizienz). Zwei Patienten hatten Karzinome vom diffusen Typ, 4 vom intestinalen Typ. Bei 3 Patienten wurde das klassische DCF-Schema angewendet, bei den anderen das modifizierte FLOT-Schema.

Ergebnisse: Als wesentliche Nebenwirkungen traten Neutropenie (Grad II und III; 5/6), Übelkeit (3/6), Fatigue (3/6), Anorexie (3/6) und Alopezie (3/6) auf. Bei 2 Patienten zeigte sich eine periphere Polyneuropathie, bei einem trat eine ventrikuläre Tachykardie auf. Die Nebenwirkungen verschwanden nach Abschluss der Chemotherapie.

Bei 4 Patienten zeigte sich eine Regression des initialen Tumorstadiums (T-Stadium bei einem Patienten von T3 auf T0, bei 3 Patienten von T3 auf T1, bei 2 Patienten konstant bei T3). Bei 3 Patienten zeigte sich ein Regress der Lymphknotenbeteiligung (bei jeweils einem von N2 auf N1, N2 auf N0, N1 auf N0) im Operationspräparat verglichen mit dem endosonographischen Ausgangsbefund. Bei 2 Patienten war diese stabil (N1), bei einem progredient (N1 auf N3).

Schlussfolgerung: Bei selektierten Patienten kann in der neoadjuvanten Situation eine Kombinationschemotherapie, die 5-FU zusamenn mit einem Taxan und einem Platinderivat beinhaltet, sicher und nach dieser ersten Erfahrung auch effektiv angewendet werden. Die Effektivität wird in einer prospektiven Studie geprüft.