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DOI: 10.1055/s-0030-1263552
Erweiterung der Radikaliät: erste Erfahrungen mit der zylindrischen abdominoperinealen Rektumextirpation (Holm)
Hintergrund: Fortgeschrittene oder tiefsitzende Rektumkarzinome und lokale Tumorrezidive erfordern teilweise ausgedehnte Resektionen mit komplexer perinealer Defektdeckung um eine lokale Tumorkontrolle zu gewährleisten. Die Kombination aus zylindrischer sacroperinealer Rektumamputation mit gluteus Verschiebelappenplastik erfüllt beide Anforderungen.
Methodik: Zwischen 12.08 bis 04.10 führten wir 10 sacroperineale Resektionen bei Rektumkarzinomen (n=7) und Tumorrezidiven (n=3) mit glutealer Verschiebelappenplastik zur Defektdeckung durch. Der perineale Eingriffsteil erfolgte in Götzelagerung. Den Tumorrezidiven waren jeweils Rektumamputationen vorausgegangen. Fünf der 7 resezierten Primärtumore waren neoadjuvant vorbehandelt worden (50Gy, 5-FU).
Ergebnisse: Mortalität 0/10 (mediane Nachbeobachtungszeit: 12,8 Mon). Tumorstadien der Primäroperationen: pT4 (1/7), pT3 (4/7), pT0 (2/7). Alle primären Rektumexstirpationen zeigten eine R0-Situation, während die Rezidivtumore nur R1 reseziert werden konnten. 2/10 Patienten zeigten eine perineale Wundheilungsstörung, 1/10 zeigte eine operationspflichtige Nachblutung und 1/10 bot eine Urinfistel nach thermischer Ureterverletzung. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 21,8 Tage.
Fazit: Die zylindrische Rektumamputation mit glutealer Verschiebelappenplastik nach Holm erlaubt ein radikales chirurgisches Vorgehen im kleinen Becken mit anschließender Defektdeckung, die auch nach neoadjuvanter Radio-Chemo-Therapie mit nur geringen Komplikationen vergesellschaftet ist.