Z Gastroenterol 2010; 48 - P096
DOI: 10.1055/s-0030-1263540

Die Wertigkeit einer postoperativen abdominellen Screening-Ultraschalluntersuchung nach transabdominaler präperitonealer Patchplastik (TAPP) zur Identifizierung einer Blutungskomplikation

CA Wauschkuhn 1, J Pochhammer 1, B Scuffi 1, M Schäffer 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany

Hintergrund: Intraabdominale Blutungen sind gefürchtete Komplikationen nach laparoskopischer transabdominaler präperitonealer Patchplastik (TAPP). Eine Möglichkeit zur Identifizierung solcher Blutungen bietet die Ultraschalluntersuchung. In dieser Untersuchung analysierten wir deshalb die Wertigkeit einer Routineultraschalluntersuchung als Screeningmethode, um eine postoperative Blutung zu identifizieren.

Methoden: Insgesamt wurden 958 Patienten, die zur Durchführung einer TAPP eingewiesen wurden, konsekutiv analysiert. Die Ultraschalluntersuchung wurde postoperativ innerhalb 24 Stunden durchgeführt, um postoperative Blutungen zu identifizieren.

Ergebnisse: Der Screeningultraschall wurde in 933 von 958 Patienten (97,4%) innerhalb 24 Stunden durchgeführt. Eine Reoperation aufgrund einer TAPP-bezogenen Komplikation war notwendig bei 14 von 958 Patienten (1,5%). Bei 7 Patienten erfolgte die Reoperation aufgrund von persistierenden Seromen und bei einem Patient aufgrund einer Trokarhernie. Eine intraabdominale oder inguinale Blutung oder Hämatom war bei 6 Patienten der Grund der Revision. In allen diesen Patienten ergab der postoperative Ultraschall keine auffälligen Befunde.

Zusammenfassung: Eine Screeninguntersuchung mittels Ultraschall postoperativ innerhalb der ersten 24 Stunden ist nicht geeignet, um Patienten mit einer Revisionspflichtigen intraabdominalen bzw. inguinalen Blutungskomplikation zu detektieren. Der Ultraschall sollte vielmehr bei klinisch auffälligen Patienten eingesetzt werden.