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DOI: 10.1055/s-0030-1263539
Die Sigmadivertikulitis im Stadium Hinchey III/IV – Therapie und Erfahrungsbericht der ersten 39 laparoskopisch operierten Fälle
Einführung: Die laparoskopische Sigmaresektion bei der chronischen Sigmadivertikulitis ohne Perforation ist ein allgemein anerkanntes Verfahren. Ist die laparoskopische Vorgehensweise auch in den ausgedehnten und hoch akuten Stadien (Hinchey III und IV) durchführbar und zu empfehlen?
Krankengut und Methodik: Zwischen 01.01.2003 und 31.12.2009 wurden bei 990 Patienten ein laparoskopisch colo-rektaler Eingriff vorgenommen, davon bei 158 Patienten wegen einer chronisch rezidivierenden Sigmadivertikulitis, in 159 Fällen wegen einer gedeckt perforierten Sigmadivertikulitis im Hinchey Stad. I-II und in 39 Fällen wegen einer perforierten Sigmadivertikulitis im Hinchey Stad. III-IV. Die Patienten im Hinchey Stad. III und IV wurden notfallmäßig primär laparoskopisch operiert. Der peri- und postoperative Verlauf wurde prospektiv anhand von 152 Parametern erfasst.
Ergebnisse: Die mittlere Oerpationsdauer von 113min unterschied sich nicht signifikant im Vergleich zu den anderen Hincheystadien. Eine Sepsis oder eine Anastomoseninsuffizienz traten in den akuten Phasen Hinchey III und IV nicht häufiger auf. Die Wundinfektionsrate war ebenfalls annähernd identisch. Eine primäre Anastomosierung ohne AP Anlage war allerdings aufgrund der ausgeprägten Entzündung und Peritonitis lediglich bei jedem zweiten Patienten möglich. Patienten nach einer Operation in den hohen Hincheystadien verlassen die Klinik im Schnitt nah 12 Tagen im Vergleich zu 9 und 7 postoperativen Tagen bei den Hincheystadien I und II sowie chronischer Sigmadivertikulitis
Fazit: Anhand der ersten 39 laparoskopisch operierten Fälle im Hincheystadium III-IV zeigen unsere Erfahrungen, dass bei einem erfahrenen Operateur auch die hochgradigen akuten und perforierten Sigmadivertikulitiden keine Kontraindikation zum laparoskopischen Vorgehen darstellen.