Z Gastroenterol 2010; 48 - P070
DOI: 10.1055/s-0030-1263514

Serum Pepsinogene und die Topografie der chronisch-atrophischen Gastritis in einem Patientenkollektiv eingewiesen zur ÖGD

M Venerito 1, U Peitz 1, S Shinkel 1, L Gatta 2, F Di Mario 2, T Wex 1, P Malfertheiner 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Germany
  • 2Dipartimento di Scinze Cliniche, Sezione di Gastroenterologia, Parma, Italy

Einleitung: Pepsinogenwerte im Serum korrelieren mit dem histologischen und funktionellen Status der Magenschleimhaut. Anhand der Pepsinogenwerte kann das Vorliegen einer chronisch-atrophischen Gastritis vermutet werden. Das Vorliegen einer atrophischen Gastritis im Corpus bzw. atrophischen Pangastritis sind mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung eines Magenkarzinoms verbunden.

Ziel: Die Prävalenz der chronisch-atrophischen Gastritis wurde in einem Patientenkollektiv aus Deutschland mittels Serum Pepsinogen I (sPGI), Serum Pepsinogen II (sPGII), sPGI/sPGII und Antikörpern gegen H. pylori (IgG-Hp) untersucht.

Methoden: Alle Patienten (110Männer/148 Frauen; Alter Median 57,5 Jahre, 25. und 75. Perzentile: 45 und 65 Jahre), die eine Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) aufgrund von dyspeptischen Beschwerden bzw. Präventionsmassnahmen in dem „Otto-von-Guericke“ Universitätsklinikum, Magdeburg zwischen Juni 2003 und Januar 2005 bekommen haben, wurden in der Studie eingeschlossen. Serumproben für die Bestimmung von sPGI, sPGII und IgG-Hp wurden gleich vor der ÖGD entnommen. Im Rahmen der ÖGD wurden 5 Biopsien (2 x Antrum, 1 x Incisura, und 2 x Corpus) für die histopathologische Beurteilung entnommen. Der Schwergrad der Gastritis wurde mittels Sydney System Klassifikation beurteilt.

Ergebnisse: 258 Patienten wurden in der Studie eingeschlossen. Die serologische H. pylori Prävalenz war 25,97%. Das Vorliegen einer H. pylori Infektion war mit erhöhten sPGII Spiegeln assoziiert (sPGII Medianwert für H. pylori-positive Patienten: 14,1mg/L; 25.-75. Perzentile: 10,4–22,6; sPGII Medianwert für H. pylori-negative Patienten: 8,7mg/L; 25–75 Perzentile: 6–12,1; p<0,0001). In 12 Patienten (4,7%) wurde eine atrophische Corpusgastritis (75% mit intestinaler Metaplasie) nachgewiesen; in 11 Patienten (4,3%) zeigte sich das Vorliegen einer atrophischen Antrumgastritis (74% mit intestinaler Metaplasie). In 2 Patienten (0,7%) wurde eine atrophische Pangastritis diagnostiziert. Die Pepsinogenenwerte werden in der Tabelle gezeigt.

Schlussfolgerung: Die Prävalenz von Patienten mit atrophischer Gastritis im Corpus bzw. Pangastritis war niedrig. sPGI und sPGI/sPGII waren signifikant reduziert bei Patienten mit atrophischer Corpusgastritis oder Pangastritis.