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DOI: 10.1055/s-0030-1263501
Die laparoskopischen Operation der paraösophagealen Hernie – erste Erfahrungen – mit Video
Einleitung: Die paraösophageale Hernie ist alleine oder in Kombination mit einer Refluxerkrankung eine indikation zur operativen Therapie. Häufig wird bei großen Hernien mit einem upside down stomach auch heutzutage noch auf ein laparoskopisches Vorgehen verzichtet. Wir berichten nun über unsere Erfahrungen mit der laparoskopischen Reparation dieser Hernien mittels Hiatoplastik und anteriorer oder dorsaler Hemifundoplicatio.
Krankengut und Methodik: In einer prospektiven Serie wurden zwischen 01.01.2003 und 31.12.2009 44 Patienten mit einer paraösophagealen Hernie laparoskopisch versorgt. Hiervon erhielten 17 Patienten nach erfolgter Hiatoplastik eine anteriore Fundoplicatio (Dor) und 27 Patienten eine posteriore 270°-Fundoplicatio (Toupet). Die intra-sowie postoperativen Verläufe wurden mittels 76 Parametern in einer SPSS Datenbank erfasst.
Ergebnisse: Die Operation konnte in jedem Fall laparoskopisch durchgeführt werden. Die mediane OP-Zeit betrug bei der Vorgehensweise nach Dor 70 Minuten gegenüber 90 Minuten beim Toupet. Bei der Fundoplication nach Dor kam es in einem Fall zu einer Nachblutung, welche laparoskopisch beherrscht wurde und einem Todesfall aufgrund einer fulminanten Lungenembolie. Bei der posterioren Fundoplicatio nach Toupet sahen wir in drei Fällen intraoperative Blutungen, die alle laparoskopisch beherrscht werden konnten, sowie ebenfalls einen Todesfall aufgrund eines akuten Myokardinfarktes. Die Patienten konnten im median nach 4 Tagen entlassen werden.
Fazit: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die laparoskopische Versorgung der paraösophagealen Hernie jedweder Ausprägung und Größe sicher möglich ist. Die zusätzliche Einlage eines Netzes ist bei großen Hiatuslücken empfehlenswert. Die postoperative Verweildauer, intraoperative Komplikationen und Langzeitergebnisse sind vergleichbar denen der herkömmlichen laparoskopischen Refluxchirurgie.