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DOI: 10.1055/s-0030-1263420
Ergebnisse nach Leberresektion wegen nicht-kolorektalen, nicht-neuroendokrinen Lebermetastasen
Onkologische Leberresektionen nehmen im Management kolorektaler Karzinommetastasen eine wichtige Stellung ein. Die Rolle von Leberresektionen bei nicht-kolorektalen oder neuroendokrinen Lebermetastasen (LM) ist aufgrund geringerer Erfahrungen und oft inhomogener Verteilung der Grunderkrankungen weniger gut charakterisiert. In vorliegendem Abstrakt berichten wir unsere aktuellen Ergebnisse von 77 Patienten nach Resektion solcher LM.
Methoden: Seit 1999 erfolgte in unserer Klinik bei 77 Patienten (61% weiblich, medianes Alter 61 Jahre) eine Leberresektion wegen nichtkolorektalen, nichtneuroendokrinen LM. Die Primärtumoren wurden für die Analysen in gastrointestinale Karzinome (GI; n=18; 23%, 12 Pankreas, 2 Ösophagus, 4 Magen) oder nicht-gastrointestinal (n-GI; n=59; 77%, 12 Mamma, 9 Niere, 6 Melanome, 6 Ovar und 26 andere). Perioperative und Überlebensdaten werden prospektiv dokumentiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 1,6 (maximal 9,9) Jahre.
Ergebnisse: Die Resektionen erfolgten als atypisch (33%), segmental (27%) oder (ggf. erweiterte) Hemihepatektomie (40%). Die Mortalität betrug 3,9%, Komplikationen traten bei 46% auf. Die Resektion führte in 72% zu einer R-0 Situation der Leber. Das 5-Jahres-Überleben betrug 44%. Das Überleben war signifikant höher nach n-GI LM (52% vs. 18% mit GI-LM; p<0,02), mit freiem Leberresektionsrand (p<0,01) oder einer Gesamt R-0-Situation (p<0,01).
Schlussfolgerungen: Bei ausgewählten Patienten mit Lebermetastasen verschiedener nicht-kolorektaler/nicht-neuroendokriner Malignome kann eine Leberresektion (komplette Tumorentfernung) zu deutlich verlängertem Überleben oder gar Heilung führen. Patienten mit Lebermetastasen anderer GI-Karzinome profitieren allerdings nur selten von solch einem Eingriff.