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DOI: 10.1055/s-0030-1263399
Unterscheiden sich neoadjuvant chemotherapierte (CTx) Adenokarzinome des gastroösophagealen Übergangs (AEG) Typ I-II-III: eine Analyse von 521 Patienten
Einleitung: Die Einteilung der AEG in Typ I, II und III mit resultierenden demographischen, histopathologischen und prognostischen Unterschieden ist international akzeptiert. Daten zu einem neoadjuvant therapierten Kollektiv liegen derzeit nicht vor. Entsprechend der neuen TNM Klassifikation werden alle diese Tumoren als Ösophaguskarzinome klassifiziert. Daher wurden demographische und histopathologische Daten sowie klinisches und histopathologisches Ansprechen, Letalität, Prognose, mit der Fragestellung, ob die Einteilung in AEG I-II-III noch klinische Relevanz besitzt analysiert.
Methodik: Von 1987–2007 wurden 521 AEGs (AEG I: 221, AEG II: 203, AEG III: 97) mit dem klinischen Staging cT3 cNx cM0/1a nach CTx reseziert. Die klinischen und histopathologischen Daten wurden retrospektiv aus einer prospektive geführten Datenbank statistisch aufgearbeitet (x2-, long-rank test)
Ergebnis: Beim AEG I wurden 93% ösophagektomiert, beim AEG II 76% und beim AEG III 89% transhiatal erweitert gastrektomiert (p<0,001) Die Anzahl der entfernten Lymphknoten (I 25±10, II 29±13, III 31±20) unterscheidet sich ebenfalls (p<0,001). Das AEG Typ I ist signifikant mit dem männlichen Geschlecht (I 95%, II 82%, III 78%), dem intestinalen Typ (I:71%, II: 61,1%, III: 40,2%) G1/2 (I:48%, II:29,1%, III: 18,6%) und fehlender Fernmetastasierung assoziiert (I: 88%, II: 75%, III: 59%)(jew. p<0,001). Ein Downsizing (ypT0–2) ist am häufigsten beim AEG II (T0–2; I:52%, II: 79%, III: 69%, p<0,001). Die ypN0-, die R0-Kategorie, klinisches und histopathologisches Ansprechen, Letalität (jew. 2,7%) sowie Rezidivwahrscheinlichkeit unterscheiden sich nicht signifikant für die 3 AEG-Typen. Das mediane Überleben (ges.: 39,4M. I:46,5M., II: 38,6M., III: 31,2M., p=0,42), das 1-Jahres-Überleben (JÜL)(I:81%, II: 83%, III: 77%) und das 5-JÜL (I:45%, II: 40%, III: 60%) unterscheidet sich, wie das rezidivfreie Überleben, nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Die operative Strategie wird von der Lokalisation bestimmt. Die histopathologischen Unterschiede spiegeln sich nicht in der Prognose wieder. Der höhere Prozentsatz der ypT0–2-Kategorie bei den AEGII/III wird durch die Existenz der ypT2b-Kategorie beim Magenkarzinom erklärt. Dieser Tatsache wird in der neuen TNM Klassifikation Rechnung getragen.