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DOI: 10.1055/s-0030-1262380
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Zeitgemäß, zeitgerecht und adäquat – Antimykotische Therapieoptionen bei Intensivpatienten
Publication History
Publication Date:
13 July 2010 (online)
Bild: Thorsten Stephan
"Bei vermuteter Candida-Infektion sollten Intensivpatienten immer zuerst mit einem Echinocandin behandelt werden", rät Dr. Rainer Höhl, Nürnberg, anlässlich des Symposiums Intensivmedizin und Intensivpflege in Bremen Mitte Februar 2010. Eine Deeskalation kann seiner Ansicht nach im weiteren Verlauf der Therapie und nach abgeschlossener mikrobiologischer Diagnostik erwogen werden. Wichtig sind jedoch zunächst der frühzeitige Therapiebeginn und die Auswahl des passenden Antimykotikums (Tab. [1]). Laut Höhl ist der Zeitpunkt des Therapiebeginns entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie aber nur 15- 40 % der Patienten mit Systemmykosen werden rechtzeitig behandelt. Echinocandine, wie beispielsweise Anidulafungin, erleichtern die empirische Therapieentscheidung bei Verdacht auf Candida-Infektionen nicht zuletzt deshalb, weil sie im Vergleich zu den früheren antimykotischen Medikamenten gut verträglich, zuverlässig wirksam und vor allem hinsichtlich ihres Interaktionspotenzials unkritisch sind. Bei bestehender Leberinsuffizienz ist Anidulafungin die einzige Option, die ohne Dosisanpassung - unabhängig vom Schweregrad - eingesetzt werden kann.
Tab. 1 Septischer Schock: Therapiebeginn – Überleben [1].