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DOI: 10.1055/s-0030-1262377
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Erniedrigte Natriumspiegel – Tolvaptan korrigiert Hyponatriämien effektiv und sicher
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Juli 2010 (online)
Im Rahmen der Laborroutine bei Hospitalisierung werden bei 15-30 % der Patienten erniedrigte Natriumspiegel gemessen. Laut Prof. Johannes Hensen, Hannover, sind Plasma-Natriumspiegel unter 125 mmol/l als schwere Hyponatriämie definiert, bis 130 mmol/l als moderate und bis 135 mmol/l als leichte Hyponatriämie. "Die Symptome einer akuten Hyponatriämie, die seit weniger als 12 Stunden besteht, sind oft dramatisch mit Erbrechen, Krampfanfällen, Atemproblemen, Benommenheit oder Koma und einer Mortalität von 50 %", so Hensen. Aber auch eine chronische, seit mindestens 3 Tagen bestehende Hyponatriämie sei mit erhöhter Mortalität vor und nach Entlassung verbunden [1]. Ihre Symptome seien mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtsabnahme, Muskelkrämpfen, Störungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Antrieb, Gangunsicherheit und Stürzen allerdings eher unspezifisch.
Hensen warnte davor, die Auswirkungen einer Hyponatriämie zu unterschätzen und führte dies am Beispiel des erhöhten Risikos von Stürzen und Knochenbrüchen aus. So war in einer Studie bei 21,3 % der Patienten mit Hyponatriämie vs. 5,3 % der Patienten ohne Hyponatriämie ein Sturz Grund der Hospitalisierung [2]. In eine andere Untersuchung waren je 364 Patienten einer Notfallambulanz mit bzw. ohne Knochenbrüche eingeschlossen. Die Inzidenz einer Hyponatriämie war bei ersteren auf mehr als das Doppelte (9,1 vs. 4,1 %) erhöht [3]. In einer aktuellen retrospektiven Studie mit 1408 konsekutiven Patientinnen, deren Knochendichte gemessen wurde, erwies sich schon eine milde Hyponatriämie als ein unabhängiger Risikofaktor für Knochenbrüche [4].