Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A195
DOI: 10.1055/s-0030-1262167

Verbesserte diagnostische Genauigkeit bei BI-RADS®-US 3 und BI-RADS®-US 4 Läsionen der Brust durch Einsatz der Sonoelastografie

S Wojcinski 1, A Farrokh 1, S Weber 2, A Thomas 3, T Fischer 3, T Slowinski 4, W Schmidt 5, F Degenhardt 1
  • 1Franziskus Hospital, Frauenklinik, Bielefeld, Deutschland
  • 2Hochtaunus Kliniken, Frauenklinik, Bad Homburg, Deutschland
  • 3Charite Campus Mitte, Frauenklinik, Berlin, Deutschland
  • 4Charite Campus Mitte, Nephrologie, Berlin, Deutschland
  • 5Universitätsklinikum des Saarlandes, Frauenklinik, Homburg/Saar, Deutschland

Zielsetzung: Die Hitachi real-time tissue elastography (HI-RTE) erlaubt eine sonographische Abschätzung der Gewebeelastizität. Wir haben untersucht, ob durch die Sonoelastografie eine exaktere Vorhersage der Dignität von Brustläsionen möglich ist.

Materialien und Methoden: In einer multizentrischen Studie wurden 779 Brustläsionen sonographisch untersucht und anschließend histologisch gesichert. Wir präsentieren die Ergebnisse der 3 Studienzentren (Berlin, Bielefeld, Homburg/Saar) in Hinblick auf Sensitivität (SE), Spezifität (SP) und prädiktive Werte (PPV, NPV) der Methode. Insbesondere wurde eine Auswertung der Pretest- und Posttest-Krankheitswahrscheinlichkeit (POD) bei BI-RADS®-US 3 und 4 Befunden durchgeführt, da gerade in dieser Kategorie eine genauere Aussage über die Dignität der Läsionen wünschenswert ist.

Ergebnisse: Die Sonoelastografie zeigte im Vergleich zum konventionellen Ultraschall eine verbesserte SP (89,5% versus 76,1%) und einen hohen PPV (86,6% versus 77,2%). Insbesondere in der dichten Brust (ACR III-IV) konnte eine noch höhere SP für die Methode nachgewiesen werden (92,8%). Bei BI-RADS®-US 3 Läsionen erhöhte ein auffälliges Elastogramm die Krankheitswahrscheinlichkeit signifikant von 8,3% auf eine Posttest-POD von 45,5%. Die Pretest-POD bei BI-RADS®-US 4 Läsionen betrug 56,6%. Bei einem unauffälligen Elastogramm sank die Posttest-POD signifikant auf 24,2%, bei einem auffälligen Elastogramm stieg sie signifikant auf 81,5%.

Zusammenfassung: Die Daten demonstrieren, dass durch die Sonoelastografie eine höhere diagnostische Genauigkeit erzielt werden kann. Wir stellen ein Protokoll zur Diskussion, wie die Sonoelastografie zukünftig in die Routinediagnostik integriert werden könnte.