Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A144
DOI: 10.1055/s-0030-1262116

Effektivitätsanalyse der ADEBAR-Studie

J Salmen 1, W Janni 1, N Harbeck 2, H Sommer 3, B Rack 4, D Augustin 5, W Simon 6, A Wischnik 7, K Annecke 8, K Friese 4, M Kiechle 8
  • 1Heinrich Heine Universität, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Brustzentrum, Uniklinik, Köln, Deutschland
  • 3Onkologisches Kompetenzzentrum, Gynäkologie und Geburtshilfe, Oberaudorf, Deutschland
  • 4Frauenklinik München – Innenstadt, Gynäkologie und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • 5Klinikum des Landkreises Deggendorf, Frauenklinik, Mammazentrum, Deggendorf, Deutschland
  • 6Robert-Bosch-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart, Deutschland
  • 7Klinikum Augsburg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Augsburg, Deutschland
  • 8Technische Universität, Klinikum rechts der Isar, Frauenklinik und Poliklinik, München, Deutschland

Basierend auf Studiendaten und Metaanalysen wurden taxanhaltige Chemotherapieregime in der Behandlung des nodalpositiven Mammakarzinoms etabliert. In der ADEBAR-Studie wurde ein sequentielles Therapieregime mit Epirubicin/Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel mit einer Behandlung mit FEC verglichen.

Methoden: In der Studie sollte gezeigt werden, ob Patientinnen mit nodalpositivem Mammakarzinom, von einer sequentiellen Anthrazyklin-Docetaxel-haltigen Chemotherapie (EC-D: 4 Zyklen Epirubicin 90mg/m2 plus Cyclophosphamid 600mg/m2 q3w x 4, gefolgt von 4 Zyklen Docetaxel 100mg/m2 q3w x 4) gegenüber einer dosisdichten anthrazyklinhaltigen Chemotherapie (Epirubicin 60mg/m2 i.v. d 1 + 8, 5-Fluoruracil 500mg/m2 i.v. d 1 + 8, Cyclophosphamid 75mg/m2 p.o.d 1–14, q4w x 6) profitieren.

Ergebnisse: Aufgrund von Toxizität wurde die Behandlung bei 3,7% der Patientinnen im EC-D-Arm und 8% der Patientinnen im FEC-Arm vorzeitig abgebrochen. Eine Antibiotika-Therapie erhielten 10,4% der Patientinnen im EC-D-Arm und 19,7% im FEC-Arm, G-CSF Patientinnen in 39,2% gegenüber 61,4%. Die hämatologische Toxizität war im FEC-Arm signifikant höher. In der Gruppe der mit FEC behandelten Patientinnen wurden 128 Rezidive beobachtet, in der mit EC-Doc therapierten Gruppe 153. Das Gesamtüberleben war in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Subgruppenanalysen, stratifiziert nach Tumorgröße, Lymphknotenbefall, Hormonrezeptorstatus und HER-2-Status zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Behandlungsarmen.

Zusammenfassung: Bei unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen war die hämatologische Toxizität in der mit FEC behandelten Gruppe schwerer als in der EC-D-Gruppe. Im Gegenteil zum AC-P-Regime in früheren Studien bietet eine Therapie mit EC-D eine effektive Alternative zu dosisdichter FEC-Chemotherapie in diesem Hochrisiko-Kollektiv.