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DOI: 10.1055/s-0030-1262113
Adenoid-zystisches Karzinom der Brust – ein seltener Fall
Das adenoid-zystische Karzinom der Mamma ist eine seltene eigene morphologische Form des invasiven Karzinoms, die nur in 0,1% aller Neoplasien der Brust diagnostiziert wird.
Histologisch ähneln diese Tumore den adenoid-zystischen Karzinomen der Speicheldrüsen, deren mikroskopische Einteilung in der Regel auf die entsprechenden Tumore der Brust übertragen wird. Bis auf seltene Ausnahmen weist die adenoid-zystische Form des Mammakarzinoms einen negativen Östrogen- und Progesteron-Rezeptorstatus sowie Her2neu-Status auf.
Prognostisch wird das adenoid-zystische Mammakarzinom als sehr günstig eingestuft; axilläre Lymphknotenmetastasen sowie Fernmetastasen treten nur in Ausnahmefällen auf. Aufgrund der geringen Fallzahl ist nur wenig zum optimalen Behandlungsmanagement bekannt. Aktuell wird die Therapie der adenoid-zystischen Malignome der Brust in Anlehnung an die Leitlinien zur Behandlung des invasiven Mammakarzinoms empfohlen.
Wir stellen den Fall einer 71-jährigen Patientin vor, bei der ein im Rahmen der Früherkennung aufgefallener mammographischer und sonographischer Herdbefund in der linken Mamma stanzbioptisch ein adenoid-zystisches Mammakarzinom ergab. In der Segmentresektion mit Sentinellymphonodektomie wurde die Diagnose des 2,0cm durchmessenden adenoid-zystischen Mammakarzinoms bestätigt.
Anhand dieses Casereports und einer Literaturübersicht werden die diagnostischen Merkmale und möglichen Therapieoptionen dieser seltenen Tumorentität diskutiert und ein Überblick über die Prognose und den Verlauf gegeben.