Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A21
DOI: 10.1055/s-0030-1261993

Lobuläre intraepitheliale Brustneoplasie: eine alte histologische Entität unter einer neuen Klassifikation

S Bernardi 1, S Bertozzi 2, AP Londero 3, A Carbone 4, V Angione 5, R Petri 1
  • 1AOU, „SM Misericordia“, Department of Surgery, Udine, Italien
  • 2AOU „SM Misericordia“, Clinic of Surgical Semeiotics, Udine, Italien
  • 3AOU „SM Misericordia“, Clinic of Obstetrics and Gynaecology, Udine, Italien
  • 4AOU „SM Misericordia“, Department of Radiodiagnostics, Udine, Italien
  • 5AOU „SM Misericordia“, Department of Pathology, Udine, Italien

Einführung: Lobuläre intraepitheliale Neoplasie (LIN) vertritt eine neue histologische Entität, die sowohl atypische lobuläre Hyperplasie (ALH) als auch das lobuläre Carcinoma in situ (LCIS) einschließt. Wir untersuchten unsere LIN-Fälle zwischen 2002 und 2009.

Material und Methoden: Wir sammelten Informationen über Patienten- und Tumorcharakteristiken für jede senologische Operation, die von 2002 bis 2009 in unserem Operationssaal durchgeführt wurde. Dann verglichen wir LIN-Patientinnen mit der allgemeinen Brustkrebspopulation, und analysierten Dateien durch R(version 2.10.1) mit bedeutsamem p<0,05.

Ergebnisse: Unter 1560 operierten Patienten war LIN in 39 (2,5%) diagnostiziert. ALH entspricht 30,77% und LCIS 66,67% aller LIN-Fälle, wovon letzteres in der Hälfte der Fälle mit einer DCIS-(duktale Karzinoma in situ) Komponente beschrieben wurde. Durchschnittliches Alter dieser Patientengruppe war ungefähr 54. Hormonelle Rezeptoren waren in etwa einem Drittel der Frauen positiv. Die meisten Patientinnen (66,67%) unterziehen sich einer breiten Exzision, die häufig (56,41%) mittels radio-geleiteter Läsionlokalisation (ROLL) durchgeführt wurde; 15,38%unterziehen sich einer Quadrantektomie und nur 5,13% einer Mastektomie. Ungefähr 25,64% der Patientinnen unterziehen sich einer Sentinellymphknotenbiopsie und 5,13%einer kompletten axilläre Dissektion. Eine sekundäre Randverbreitung wurde in 10,26% der Fälle angewendet. Eine plastische Korrektion wurde nur in 2 Fällen durchgeführt. Bis jetzt wurden keine Rezidive beobachtet.

Diskussion: Trotzdem die Literatur eine höhere LIN-Prevalenz bei prämenopausalen Frauen beschreibt, war das durchschnittliche Alter unserer Patientinnen 54. Ebenfalls im Gegensatz zur Literatur wurden hormonelle Rezeptoren sehr selten exprimiert, aber das könnte nur einen Artefakt des Inklusionstimings sein. Schließlich ist es wirklich schwierig zu vorherzusehen, wie viele dieser Patientinnen ein zukünftiges Rezidiv haben werden, die die aktuelle Literatur unter dem 10% in dieser Patientengruppe auf jeden Fall extimiert.