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DOI: 10.1055/s-0030-1261650
Das Wärmebett als Kühlsystem zur therapeutischen Hypothermie bei hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie
Die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) tritt bei 1–2 von 1000 reifen Neugeborenen auf und ist eine wichtige Ursache für zerebrale Schädigungen in der Perinatalperiode. In mehreren klinischen Studien wurde die neuroprotektive Wirkung der Hypothermie bestätigt. Zur Hypothermiebehandlung bei Neugeborenen stehen verschiedene kommerzielle Systeme für die externe Kühlung wie Kühlmatte oder Kühlhaube zur Verfügung. Wir möchten zeigen, dass auch ohne kommerzielles Kühlsystem eine Hypothermiebehandlung von Neugeborenen mit HIE möglich ist. Auf unserer Intensivstation werden Neugeborene nach perinataler Asphyxie und klinischen Zeichen einer HIE in einem Wärmebett gelagert. Körperkerntemperatur und Hauttemperatur werden kontinuierlich gemessen. Die sedierten und beatmeten Neugeborenen werden durch Regelung des Wärmebetts auf die gewünschte Zieltemperatur herabgekühlt bzw. auf ihr gehalten. Die langsame kontrollierte Aufwärmphase auf 37°C innerhalb von 24 Stunden kann durch entsprechende Temperaturerhöhung des Wärmebettes genau gesteuert werden. Kommerzielle Mattenkühlsysteme brachten aus unserer Sicht keinen Vorteil. Eine milde therapeutische Hypothermiebehandlung bei HIE kann mit einem normalen Wärmebett durchgeführt werden.