Klin Padiatr 2010; 222 - GNPI_PO_38
DOI: 10.1055/s-0030-1261499

Wunschsektio und neonatales Outcome im Jahre 2009 an einem Perinatalzentrum

D Wurm 1, S Kruse 1, D Mink 2, J Möller 1
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Saarbrücken, Saarbrücken
  • 2Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Klinikum Saarbrücken, Saarbrücken

Hintergrund: Das Risiko von respiratorischen Problemen beim Neugeborenen nach elektiver Sectio ist deutlich höher im Vergleich zu Neugeborenen, die per sekundärer Sektio oder vaginal geboren wurden. Fragestellung: Wie häufig sind die respiratorischen Anpassungsstörungen der im Jahre 2009 an unserem Perinatalzentrum per Wunschsektio geborenen Kinder? Material und Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die im Jahre 2009 im Perinatalzentrum des Klinikums Winterberg in Saarbrücken geborenen Kinder, die per Wunschsektio geboren wurden. Ergebnis: Im Jahre 2009 wurden am Klinkum Winterberg 979 Frauen entbunden. Der Anteil der Sectiones insgesamt betrug 391 (39,94%). Der Anteil der Wunschsektiones bezogen auf die Anzahl aller Sectiones betrug 53 (13,55%). 46 Neugeborene (86,79%) zeigten eine unauffällige postnatale Adaptation, wohingegen 7 (13,21%) aufgrund respiratorischer Anpassungsstörungen auf die neonatologische Intensivstation aufgenommen wurden. Die Schwangerschaftsdauer bei den betroffenen Kindern betrug 38+2–38+6 SSW. 5 Kinder (9,43%) benötigten einen FiO2 >21%, 4 (7,55%) zusätzlich eine CPAP-Atemhilfe. Die Dauer der Sauerstoffpflichtigkeit betrug 5–24 Stunden, CPAP wurde zwischen 5 und 20 Stunden appliziert. Keines der neonatologisch betreuten Neugeborenen musste invasiv beatmet werden und es gab keine Todesfälle. Alle per Wunschsektio geborenen Kinder konnten nach spätestens 2 Tagen die neonatologische Intensivstation wieder verlassen. Diskussion: Auch in unserem Kollektiv war die Entbindung per Wunschsektio mit einer erhöhten neonatalen Komplikationsrate hinsichtlich respiratorischer Probleme verbunden. Dies verdeutlicht erneut die Risiken und Kosten, die mit einer elektiven Sectio auf Wunsch der Mutter verbunden sind. Diese Daten unterstützen die These, dass Wunschsectiones vor der abgeschlossenen 39. Schwangerschaftswoche mit einer erhöhten Komplikationsrate beim Neugeborenen einhergehen.