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DOI: 10.1055/s-0030-1261449
Myelitis transversa bei Neuroborreliose – Fallbericht: 8 Jahre alte Patientin
Hintergrund: Die Lyme-Neuroborreliose ist eine Infektionskrankheit des zentralen und/oder peripheren Nervensystems, die durch Spirochäten hervorgerufen wird. Als Vektor fungieren meist Schildzecken der Gattung Ixodes. Die häufigste Manifestation der Neuroborreliose in Europa stellt die Meningoradikulitis (Bannwarth Syndrom) dar. Kinder präsentieren sich oftmals mit Fazialisparese oder aseptischer Meningitis, in ca. 4–5% liegt eine Myelitis vor. Patient: Wir berichten von einem 8-jährigen Mädchen, das sich mit persistierenden Lumbalgien vorstellte. Liquordiagnostisch konnte eine Neuroborreliose nachgewiesen werden (Borrelien DNA positiv), als anatomisches Korrelat der Schmerzsymptomatik zeigten sich kernspintomographisch ödematöse Veränderungen des zervikalen und thorakalen Myelons, vereinbar mit dem Befund einer Myelitis transversa. Der Neurostatus der Patientin war allzeit unauffällig, neurophysiologische Untersuchungen objektivierten jedoch somatosensible Defizite. Nach Abschluss der 14-tägigen Therapie mit Cephalosporin IIIa i.v. war die Schmerzsymptomatik vollständig rückläufig. Eine Kontroll-MRT eine Woche nach Entlassung wies bei beschwerdefreier Patientin eine deutliche Regredienz des intramedullären Ödems nach. Ergebnisse: Der geschilderte Fall behandelt die Myelitis als seltene Manifestation der Neuroborreliose. Eine Myelitis transversa kann statt durch neurologische Ausfälle primär durch eine pseudoradikuläre Schmerzsymptomatik imponieren. Schlussfolgerung: In Fällen protrahierter Lumbalgien unklarer Genese ist differenzialdiagnostisch eine Neuroborreliose auszuschließen.